Page 16 - Ausgabe 101 / Januar 2021
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Großzügige Spende machte es möglich
Mobilität der kleinen Thea durch Fahrzeuganschaffung unterstützt
Peugeot 208 mit nur 11.500 Km-Fahrleistung in TOP-Zustand „gefunden“, der auf die Fa- milie zugeschnitten und inzwischen auf sie zugelassen ist. Da das Autohaus Deckert dankenswerterweise selbst noch 1.000 Euro Preisnachlass gewährte und die Familie ei- nen Eigenanteil beisteuerte, konnten die Schutzengel mit einem Zuschuss in Höhe von 7.000 Euro aus Spendengeldern den Kauf sofort perfekt machen. Insoweit danken wir dem Bund behinderter Auto-Besitzer e. V. (BbAB) aus Bexbach für die großzügige gewährte finanzielle Hilfe.
Bei der offiziellen Fahrzeugübergabe am 30.11.2020 durch Verkaufsleiter Michael Schwarz vom Autohaus Deckert freuten sich mit Julia und Kay W ihre Kinder Thea und Till über die jetzt sichergestellte, für sie so wichtige Mobilität und bedankten sich herz- lich für die großzügige finanzielle Hilfe. Schutzengelverein-Vorsitzender Klaus Port brachte zum Ausdruck, „dass es berührend war, die Erleichterung und Freude der Fami- lie miterleben zu dürfen. Weiterhin führte er aus, „die Blieskasteler Schutzengel freuen sich, auch in diesem bewegenden Sachver- halt einen wichtigen Beitrag zur Gewähr- leistung der so wichtigen Mobilität von Thea
An Dramatik ist kaum zu überbieten, was die Göttelborner Familie der heute fast 3-jährigen Thea W. seit ihrer Früh- geburt im Januar 2018 durchmachen musste. Sauerstoffmangel, abfallende Herzfrequenz bis zum Kreislaufstill- stand machten noch im Kreißsaal eine Reanimation und sofortige Verlegung von Thea auf die Intensivstation einer anderen Klinik notwendig.
Noch in derselben Nacht erfuhren die im Schockzustand befindlichen Eltern, dass ihre Tochter an dem CHARGE-Syndrom leidet, einem genetischen Defekt, bei dem verschie- dene Organe betroffen sind. Da Thea’s Na- sengänge nicht angelegt waren und sie da- durch keine Luft bekam (beidseitige Choana- latresie), musste sofort eine OP erfolgen, zu der sich wegen der besonderen Problematik bei einem Neugeborenen zunächst keine der umliegenden Kliniken bereiterklärte. Schließ- lich erfolgte Thea’s diffizile, immens wichtige 1. OP in der Uniklinik Homburg.
Bis heute wurde die kleine Thea wegen zahl- reicher „organischer Baustellen“ schon 13mal operiert. Das tapfere Kleinkind hat mehrere Herzfehler (u.a. Vorhof Septum), ein Kolobom links, ist mittelgradig bis schwer schwerhörig und hat erhebliche Schluckprobleme (Ateria Lusoria), weshalb sie nicht richtig essen und trinken kann und über eine PEG versorgt wird. Das hatte schon zahlreiche Entzündungen zur Folge. Thea muss regelmäßig abgesaugt werden und mehrmals täglich inhalieren. Das trotz aller Probleme aufgeweckte Mädchen ist kleinwüchsig, hat Gleichgewichtsstörungen und ist entwicklungsverzögert. Thea hat ei- nen offenen Kehldeckel und ihre Stimmritze ist verletzt, dadurch aspiriert sie still in ihre Lunge, was oft Lungenentzündungen her- vorruft. Sie hat einen Lungen- und Zwerch- fell-Hochstand und nur eine Niere, die nicht richtig funktioniert mit der Folge, dass Urin nicht vollständig ausgeschieden wird, was oft zu Fieber führt. Im Alltag kommt es im- mer wieder vor, dass Thea schnell mit Sau- erstoff versorgt und der Notarzt gerufen wer- den muss.
Bei ihrer Operation im Juli wegen der Ateria Lusoria (Schluckprobleme) erlitt Thea wieder einen Kreislauf- und Atemstillstand und fing sich Bakterien ein. Kaum war sie nach 3 Wo- chen endlich zu Hause, verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch, sodass der hinzu- gezogene Notarzt sie wegen einer Lungen-
entzündung erneut in die Klinik einweisen musste.
Im ohnehin schwierigen Alltag der Familie kommt es immer wieder vor, dass Thea „blau“ wird und mit Sauerstoff versorgt wer- den muss. Unter dieser schlimmen Situation leiden nicht nur Thea’s sympathische Eltern, sondern auch ihr 6-jähriger Bruder Till sehr. Infolge Thea’s Beeinträchtigungen hat Mo- bilität einen ganz hohen Stellenwert, denn Arzttermine, Klinikbesuche und Therapien unterschiedlichster Art prägen den Alltag der Familie. Gerade die Wahrnehmung dieser so wichtigen Termine ist jedoch ein riesiges Problem, weil das Familienauto beruflich für Thea’s Vater Kay unverzichtbar ist, der im Schichtdienst arbeitet und mit dem Auto Au- ßentermine zu erledigen hat. Die Anschaf- fung eines sparsamen Zweitfahrzeuges er- schien in dieser schwierigen Situation die einzig sinnvolle Lösung. Doch dieser Her- zenswunsch schien finanziell nicht realisier-
Bei der offiziellen Fahrzeugübergabe durch Michael Schwarz (links) freute sich die kleine Thea mit ihrer ganzen Familie riesig.
bar, u.a. weil die Familie sich ein Jahr vor Thea’s Geburt unter Inanspruchnahme von Darlehen ein renovierungsbedürftiges Haus gekauft hat, in das noch viel Geld investiert werden muss. Hinzu kommt in dieser schwierigen finanziellen Lage, dass Thea’s Mama Julia aufgrund der Pflege und Versor- gung ihrer Tochter nicht mehr berufstätig sein kann, so wie vor ihrer Geburt.
In dieser Notlage wollten die gemeinnützi- gen Blieskasteler Schutzengel unbedingt der liebenswerten Familie zur Gewährleistung der notwendigen Mobilität unbürokratisch, schnell und nachhaltig zu „ihrem gut ge- brauchten Kleinwagen“ verhelfen. Innerhalb weniger Tage war beim Homburger Auto- haus Deckert ein neuwertiger, sparsamer
geleistet und zugleich einen Herzenswunsch von Familie W. erfüllt zu haben. Der lie- benswerten, sympathischen Familie wün- schen wir alles Gute, stabile Gesundheit und viel Freude mit „ihrem Peugeot 208“ sowie allzeit eine gute Fahrt. Sollte unsere Schutz- engel-Hilfe nochmals benötigt werden, sind wir selbstverständlich gerne zur Stelle“, so Port abschließend.
Weitere Informationen zum Blieskas- teler Schutzengelverein finden Sie auch im Internet unter www.blieskas- teler-schutzengel.de.
Text und Fotoquelle: Klaus Port
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