Page 32 - Ausgabe 116 / April 2022
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Herbert Gräff fuhr man auf Einladung des Rektors und Erzpriesters Oleksandr Petrynko nach Bayern. Beim Collegium Orientale handelt es sich um eine weltweit einmalige Instititution, das Seminaristen, Priester und postgraduierte Theologiestudenten beher- bergt. Die Einmaligkeit besteht in der Zu- sammensetzung der nahezu 60 Kollegiaten, die den verschiedenen unierten, orientali- schen und orthodoxen Kirchen angehören. Sie kommen aus Russland, Georgien, Ru- mänien, Ungarn, Indien, Syrien, Armenien, usw. Ein großer Teil der Seminaristen stammt aus der Ukraine und gehört der mit Rom vereinten griechisch-katholischen Kirche an. Menschlich sieht man es den Hausbewoh- nern im Collegium Orientale an, wie sie lei- den, wenn sie auf Nachrichten ihrer Ange- hörigen in den Kriegsgebieten warten. Rektor Oleksandr kam am Dienstagmorgen völlig erschöpft in der Kapelle an, die ganze Nacht konnte er kaum schlafen, hatte Nasenbluten. Man spürt im Haus die Stimmung der Trau- rigkeit. Sechs der ukrainischen Studenten dürfen ihre Heimat nicht verlassen und ins Studium zurückkehren. Sie müssen damit rechnen, als Soldaten regen den russischen Aggressor kämpfen zu müssen.
Er teilte mit, dass Priester aus seiner Heimat ihre Familien an die polnische Grenze ge- bracht hätten, wo sie von Angehörigen und/oder vom Bus des Collegiums abgeholt und untergebracht werden. Er und seine ukrainischen Studenten machen sich große Sorgen um ihre Angehörigen und Freunde. Diese Sorge spürte man allenthalben im Priesterseminar Eichstätt.
Am Abend des Rosenmontag begann in der Heiliggeist-Kapelle mit dem Beginn der ost- kirchlichen Fastenzeit das lange Nachtgebet von fast 2 Stunden, das sich täglich wieder- holt.Die Gebete galten natürlich auch der ukrainischen Heimat, um Frieden für die Menschen in den Krisengebieten um die Seelenruhe der im Krieg Verstorbenen. Von Eichstätt aus werden Hilfstransport über die Exarchie in München, das ist der Bischofssitz der Ukrainer, und von dort in die Kampfge- biete organisiert. Die gedrückte Stimmung im Collegium war zu spüren. Eine kleine Freude am frühen Morgen kam aus der Kü- che, wo man statt der üblichen Hefekrapfen (Berliner) kleine in V-Form, gleichbedeutend für „Victory“, gebackene Teilchen in den Speisesaal brachte.
Text und Fotos: Hans-Joseph Britz
Gegen den Eichenprozessionsspinner
Homburger NABU installierte fünf Meisenkästen
Der Eichenprozessionsspinner hat sich am Fischweiher in Homburg-Beeden seit einigen Jahren zu einer regelrech- ten Plage entwickelt. Aufgrund der im- mer schwieriger werdenden Proble- matik hat sich der Homburger NABU nun dazu entschlossen, mithilfe von Meisen, die den natürlichen Feind des Eichenprozessionsspinners darstellen, gegen dieses Problem vorzugehen. Hierfür wurden fünf neue Meisenkäs- ten an den Eichen des Fischweihers angebracht.
Die Raupe des Eicheprozessionsspinners, der zur Gattung der Nachfalter gehört, stellt für die Menschen eine nicht zu unterschät- zende Gefährdung dar. Bei Kontakt mit den giftigen Haaren der Raupe, die das Nesselgift Thaumatopein enthalten, entstehen starke Reizungen wie Ausschlag, entzündliche
Das Team des Homburger NABU geht gegen den Eichenprozessionsspinner vor
Hautreaktionen, Augenreizungen, Fieber und Schwindel. Der Falter selbst stellt hin- gegen keine Gefahr für die Menschen dar. Dieser starke Befall mit Raupen des Eichen- prozessionsspinners stellt am Fischweiher im Homburger Stadtteil Beeden schon seit
Meisenkästen sollen helfen
Jahren ein großes Problem dar. So stehen Sperrungen des Weges um den Weiher jedes Jahr im Frühling auf der Tagesordnung, um Angler und Spaziergänger nicht einer Gefahr auszusetzen. Nun hat sich der Homburger NABU dazu entschlossen, gegen den Befall effektiv vorzugehen und die Meise am Bee-
dener Fischweiher anzusiedeln. Da die Mei- se den natürlichen Feind des Eichenprozes- sionsspinners darstellt und die Raupen frisst, möchte man mithilfe von Meisenkästen den
Fünf Meisenkästen wurden aufgehängt
Meisen am Rande des Fischweihers einen Ansiedlungspunkt bieten und dadurch das Raupenproblem in den Griff bekommen. Die dafür in Heimarbeit gefertigten Meisen- kästen wurden Anfang März 2022 an den dortigen Eichen, dem Hauptansiedlungs- punkt der Raupen, angebracht. Insgesamt wurden fünf Meisenkästen von NABU-Spre- cher Hardy Welker hergestellt. Nach einfüh- renden Worten zur Problematik des Raupen- befalls suchten er und sein Team geeignete Plätze, um die Meisenkästen aufzuhängen. Hierbei war zu beachten, dass alle Kästen
Hardy Welker baute die Kästen in Heimarbeit
in einem Abstand von mindestens 50 Metern zueinander angebracht werden müssen. Die- se Maßnahme wurde von den Mitgliedern des NABU als vorbeugend angesehen, da man erfahrungsgemäß ab Mitte April mit der Ansiedlung der Raupen rechnet. Durch früh- zeitiges Anlocken von Meisen kann die dies- jährige Plage kleingehalten werden. Bleibt dem NABU wirklich zu wünschen, dass er durch diese Maßnahme dem Eichenprozes- sionsspinner in diesem Jahr Herr werden kann, am Fischweiher nichts gesperrt werden muss und weder Spaziergänger noch Angler vor einem Aufenthalt am Beedener Fisch- weiher keine Bedenken haben müssen.
Spendenkonto der Apostolischen Exarchie:
Liga-Bank München
IBAN: DE29 7509 0300 0102 1032 57 Stichwort: Ukraine Nothilfe Eichstätt
Weitere Informationen zum NABU Saar finden Sie unter der Internetad- resse www.nabu.de. fs
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