Infoveranstaltungen des UKS-Tumorzentrums im November:
Moderne Therapiemethoden bei Prostatakrebs und Komplementärmedizin in der Krebsbehandlung
Das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen des Saarlandes (UTS) lädt im November alle Interessierten zu zwei Informationsveranstaltungen ein. Am Donnerstag, 13. November, werden zwei moderne Therapiemethoden bei Prostatakrebs vorgestellt. Bei der Infoveranstaltung am Donnerstag, 27. November, geht es um komplementärmedizinische Behandlungsmöglichkeiten bei Krebserkrankungen. Beide Termine finden jeweils von 18 bis 19 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude (Geb. 35) auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg statt.
Donnerstag, 13. November, 18 bis 19 Uhr, Hörsaal 1: Adaptive Strahlentherapie und Radioligandentherapie – Moderne Therapieoptionen bei Prostatakarzinom
Weltweit ist der November der Aktionsmonat für Prostatakrebs, der mit Abstand häufigsten Krebserkrankung des Mannes. Am Universitätsklinikum des Saarlandes stehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankte zur Verfügung. So bieten u.a. die Klinik für Strahlentherapie und die Klinik für Nuklearmedizin zwei sehr moderne Therapieoptionen an. In der Infoveranstaltung soll es schwerpunktmäßig um diese neuen Methoden gehen.
Im ersten Vortrag berichtet Prof. Dr. Markus Hecht über die adaptive Strahlentherapie beim Prostatakarzinom. Der Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und Stellvertretende Sprecher des UTS wird aufzeigen, wo die Vorteile dieser Behandlung liegen. Bei der adaptiven Strahlentherapie wird die Bestrahlung bei jeder einzelnen Sitzung individuell angepasst. So wird vor allen Bestrahlungen die genaue Lage des Tumors erfasst – das kann durch die Füllung von Blase und Darm oder auch die Lage der anderen Organe im Bauchraum immer leicht variieren. Die Methode ermöglicht dadurch eine personalisierte Therapie und höhere Präzision, reduziert die Rate an Nebenwirkungen. Bei der adaptiven Strahlentherapie kommt ein spezielles technisches Therapiesystem zum Einsatz, das Medizin und Medizinphysik mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bei der Bestrahlungsplanung unterstützt. Dieses System ist bislang nur an wenigen Zentren in Deutschland und Europa im Einsatz, in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist es einmalig.
Anschließend spricht der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin Prof. Dr. Samer Ezziddin über das PSMA PET-CT und die Radioligandentherapie. Mit der Abkürzung PSMA PET-CT bezeichnet man ein bildgebendes Untersuchungsverfahren, bei dem ein spezielles nuklearmedizinisches Arzneimittel verabreicht wird, das sich an Prostatakrebszellen bindet und diese so sichtbar macht. Die hochempfindliche diagnostische Methode kann in speziellen Fällen zum Einsatz kommen: U.a. beim Verdacht auf ein Prostatakarzinom-Rezidiv, also einer Wiedererkrankung oder bei einem Hochrisiko-Prostatakarzinom bzw. zur Therapiekontrolle bei fortgeschrittenem Prostatakrebs, der medikamentös behandelt wird.
Die Radioligandentherapie ist eine moderne Behandlungsmethode insbesondere beim fortgeschrittenen Prostatakrebs, die auf der gleichen Funktionsweise aufbaut. Auch hier kommt ein radioaktiv markiertes Molekül zum Einsatz, das sich speziell an die Oberfläche von Prostatakrebszellen bindet. Die dabei verwendete Substanz ermöglicht eine hochwirksame Bestrahlung direkt an den Krebszellen. Diese werden dadurch abgetötet oder ihr Wachstum wird gehemmt, ohne dabei gesundes Gewebe zu schädigen.
Zum Abschluss der Infoveranstaltung gibt es eine Fragerunde mit den beiden Experten und Harald Jürgens vom Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.
Donnerstag, 27. November, 18 bis 19 Uhr, Seminarraum 1: UTS Komplementärmedizin
Bei der zweiten Informationsveranstaltung im November mit PD Dr. Cosima Zemlin steht die Frage „Was hilft neben der pharmakologisch basierten Medizin bei/vor Krebs?“ im Mittelpunkt. Die Funktionsoberärztin der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin wird aufzeigen, welche Optionen zusätzlich zum klassischen medizinischen Leistungsspektrum hinzugezogen werden können. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen, sondern soll weiterhin Betroffene mit anderen onkologischen Erkrankungen ansprechen. Auch für alle anderen Interessierten bietet das Thema wichtige Erkenntnisse.
So kann beispielsweise ein gesunder Lebensstil präventiv wirken und im besten Fall vor Krebs schützen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung gehören zu den Einflussfaktoren, die wissenschaftlich belegt sind. Daneben gibt es die komplementärmedizinischen Ansätze, die Erkrankten helfen können. So beispielsweise biologische Therapien wie etwa Diätformen, Nahrungsergänzungsmittel oder die Misteltherapie. Weiterhin ist die Akkupunktur als klassisches Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin zu nennen. Aber auch die sogenannten Körpertherapien gehören zu diesem Feld, zu denen u.a. angepasste Sport- und Bewegungsprogramme zählen. Die UKS-Medizinerin wird die verschiedenen Aspekte der Komplementärmedizin beleuchten, diskutieren und hilfreiche Tipps zur Beurteilung der verschiedenen Ansätze geben.
Bei der Komplementärmedizin ist ein wichtiges Merkmal, dass die Therapiemethoden nicht die klassische Medizin ersetzen. Es sind Ansätze, die ergänzend zum Einsatz kommen und die immer auch mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten abgesprochen werden sollten.
PD Dr. Cosima Zemlin wird einen umfassenden Einblick in dieses Themenfeld geben. Im Rahmen der Informationsveranstaltung sollen zudem die Fragen der Teilnehmenden beantwortet werden. Die Referentin wird für Rückfragen und den individuellen Austausch bereitstehen.
Allgemeine Informationen zur Veranstaltungsreihe
Das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen legt bei den Informationsveranstaltungen großen Wert auf den Austausch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können davor, währenddessen und danach ihre Fragen stellen. Um möglichst vielen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen, ist die Veranstaltungsreihe im Hybrid-Format angelegt. Man muss nicht zwingend auf dem Campus teilnehmen, sondern kann sich ebenso mit sämtlichen internetfähigen Geräten virtuell in die Veranstaltung einwählen. Für die Online-Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung an die E-Mail-Adresse uts@uks.eu notwendig. Der Einwahl-Link wird nach der Anmeldung zugeschickt.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Erkrankte, Angehörige und alle Interessierten. Gesundheitsbewusste, die beispielsweise ihr Krebsrisiko senken oder sich über Vorsorgeuntersuchungen informieren möchten, finden interessante Vorträge zur Prävention im Programm. Die Besucherinnen und Besucher erwarten zahlreiche Themen zu unterschiedlichen Krebserkrankungen mit Fokus auf Vorsorge, Früherkennung, moderne Therapien und Unterstützungsangebote insbesondere in Kooperation mit den regionalen Selbsthilfegruppen.
Die Teilnahme ist kostenlos und sowohl vor Ort als auch online möglich. Weitere Informationen zu der Veranstaltungsreihe des UTS finden sich auf www.uks.eu/uts. © UKS

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