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Operationstechnische Assistenz

Neue Ausbildung saarlandweit erstmalig am UKS abgeschlossen

Julia Frick und Alin Neff haben in diesem Frühjahr ihre dreijährige Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin (OTA) am Universitätsklinikum des Saarlandes abgeschlossen. Sie gehören damit in unserem Bundesland zu den ersten OTAs, die nach der staatlichen Anerkennung in diesem Beruf ausgebildet wurden. Die beiden jungen Frauen sind nun am UKS in den Arbeitsalltag gestartet und verstärken die Teams im Zentral-OP.

„Schwester, Tupfer bitte“ – in unzähligen Filmen gibt es diese und ähnliche Szenen. Der Chirurg wird als rettender Held im Operationssaal dargestellt und die junge Dame neben ihm als Tupfer anreichende Nebenrolle. Über solche Klischees können Alin Neff und Julia Frick nur schmunzeln. Denn die Realität sieht ganz anders aus: „Die Arbeit im OP funktioniert nur gemeinsam und dabei braucht es Menschen aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen, die eng zusammenarbeiten. Als OTAs sind wir eine zentrale Berufsgruppe in diesen interdisziplinären Teams und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Operationen“, erklärt Julia Frick.

„Die Operationstechnische Assistenz bereitet Instrumente und Geräte vor, reicht diese während der Operation an, übernimmt Springertätigkeiten und kümmert sich darum, dass das OP-Material danach entsorgt bzw. an die Sterilisation übergeben wird“, erläutert Alin Neff. Dabei gibt es nicht nur sprichwörtlich, sondern wirklich tausende unterschiedliche OP-Instrumente. Das sind nicht nur Grundinstrumente wie beispielsweise Skalpelle, Pinzetten, Scheren und Klemmen in unterschiedlichsten Ausführungen, sondern zudem viele Spezialinstrumente in den verschiedenen Fachdisziplinen. Die OTAs müssen diese Instrumente genau kennen, brauchen sehr viel Fachwissen und müssen konzentriert und vor allem vorausschauend arbeiten. „Unser Augenmerk liegt ebenso auf der Patientensicherheit und der Hygiene. Zu unserer Aufgabe gehören nach dem Eingriff zudem die Dokumentation und Nachbereitung.“

Die Assistenz im OP gibt es als Berufsfeld schon seit mehreren Jahrzehnten. Früher übernahmen vor allem Pflegefachkräfte mit Weiterbildungen diese Tätigkeit, über die Jahre sind aber spezielle Ausbildungsgänge hinzugekommen. Bis vor drei Jahren war die Ausbildung in Deutschland allerdings noch nicht standardisiert. Mit einem Gesetz wurde sie neu und bundeseinheitlich geregelt. Diese Vorgabe trat Anfang 2022 in Kraft und am UKS startete bereits wenige Monate später der erste Kurs für die staatlich anerkannte OTA-Ausbildung. „Wir brauchen diese Fachkräfte und daher war es uns ein wichtiges Anliegen, sie direkt bei uns am UKS auszubilden“, erklärt UKS-Pflegedirektor Serhat Sari. „Die Ausbildung nach bundesweit einheitlichen Standards ist auch der zunehmenden Komplexität im Beruf geschuldet. In den Pflege- und Gesundheitsfachberufen gibt es aktuell zahlreiche Entwicklungen und solche Professionalisierungen sind extrem wichtig“.

Dass nun drei Jahre später elf OTAs ihr Examen am UKS feiern konnten, sei vor allem dem Einsatz der an der Ausbildung beteiligten Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. „Unser Schulzentrum, die Kursleitungen, die pflegerische Leitung des OP-Funktionsdienstes, die Bereichsleitungen in den unterschiedlichen OPs, die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter und einige weitere haben hervorragende Arbeit bei der Ausbildung geleistet“, betont Serhat Sari. „Das ist ein großartiges Engagement, für das ich den Beteiligten sehr dankbar bin.“

Julia Frick und Alin Neff blicken nun auf diese Ausbildung zurück. Ihre Entscheidung für den Beruf war von Vorbildern in der Familie und im Freundeskreis geprägt. „Meine Patentante arbeitet im OP und hatte mir ein Praktikum vermittelt, in dem ich das Berufsfeld kennenlernen konnte“, erzählt Alin Neff. Als bereits ausgebildete Medizinische Fachangestellte startete sie mit Vorwissen und nicht fachfremd in ihre Ausbildung. Auch bei Julia Frick war es ähnlich: „Eine Bekannte arbeitete am UKS im OP-Bereich und hatte mir erzählt, dass der neue Ausbildungsgang startet. Ich studierte damals Gesundheitswissenschaften, merkte aber, dass mir dabei der praktische Anteil fehlte. Die OTA-Ausbildung hat mich daher direkt angesprochen.“

Während ihrer dreijährigen Ausbildungszeit haben beide viel gelernt und konnten einen Einblick in unterschiedlichste Bereiche gewinnen. „Die Ausbildung besteht aus Schul- und Praxisblöcken. In den Schulblöcken lernt man größtenteils das theoretische Wissen, also Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, aber auch Inhalte wie Recht und Hygiene. Außerdem haben wir am UKS die Möglichkeit, in einem Demo-OP Übungseinheiten wahrzunehmen“, so Julia Frick. Neben der Theorie gibt es die praktischen Inhalte. Alin Neff erläutert: „In den Praxisteilen ist man für mehrere Wochen in verschiedenen Bereichen des Klinikums. Nicht nur in den OPs, sondern auch in der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung, in der Endoskopie, auf Stationen, in der Anästhesie und in der Zentralen Notaufnahme.“

Die beiden jungen OTAs und ihre ehemaligen Mit-Azubis waren als erster Kurs die Vorreiter für die jetzt staatlich anerkannte Ausbildung am UKS. Dazu gehörte auch, dass noch nicht alle Abläufe fest etabliert waren und vereinzelt angepasst werden mussten. Alin Neff und Julia Frick haben die manchmal durchaus herausfordernden Momente erfolgreich gemeistert. Ihre Ausbildung habe ihnen sehr gut gefallen, in dieser Zeit hätten sie sich beruflich und persönlich stark weiterentwickelt, sagen sie. Ein großer Vorteil des UKS als Maximalversorger sei vor allem die Bandbreite in der Ausbildung. „Wir konnten in viele verschiedene Bereiche blicken und Operationen sehen, die in kleineren Häusern nicht durchgeführt werden“, betont Alin Neff. „Dadurch kann man am Universitätsklinikum viel lernen“, ergänzt Julia Frick.

Fast alle neu ausgebildeten OTAs sind nach der Ausbildung auf dem Campus geblieben. Pflegedirektor Serhat Sari hat sich sehr darüber gefreut, dass sie nun am UKS die Teams verstärken. Für Alin Neff und Julia Frick war es keine schwere Entscheidung. Beide hatten schon während der Praxisphasen Bereiche kennengelernt, die ihnen sehr gut gefallen haben. Sie arbeiten nun im Zentral-OP, Julia Frick im Bereich Allgemeinchirurgie, Alin Neff zog es in die Unfallchirurgie. „Mir hat die Allgemeinchirurgie am besten gefallen, da das Fach super vielseitig ist. Bei uns vereinen sich daneben u.a. auch die Gefäß- und Kinderchirurgie. Außerdem sind wir ein großes und nettes Team mit ganz unterschiedlichen Charakteren. Hier wird es sicher nie langweilig“, so Julia Frick. Und auch Alin Neff begründet ihre Wahl sehr ähnlich: „Das Fachgebiet Unfallchirurgie ist groß und vielfältig. Wir stellen uns auf die einzelnen Patientinnen und Patienten mit ihren individuellen Krankheitsgeschichten ein und können ihnen so auch sehr oft wieder zu Lebensqualität verhelfen, diese Erfolge sind dann sehr motivierend für mich. Die Arbeit ist abwechslungsreich und mit meinem hohen Verantwortungsbewusstsein kann ich mich sehr gut einbringen.“ Die jungen OTAs fühlen sich wohl und wollen sich jetzt darauf konzentrieren, Berufserfahrung zu sammeln. Aber sie haben die Zukunft fest im Blick. Auch dahingehend sind sie am UKS bestens aufgehoben, denn in Homburg gibt es mehrere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für sie. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, später einmal Praxisanleiterin zu werden“, verrät Julia Frick. 

Die beiden engagierten OTAs sind ein Gewinn für das UKS. Pflegedirektor Serhat Sari ist sicher, dass sie jetzt ebenfalls Vorbild für andere junge Menschen werden – so, wie vor wenigen Jahren ihre Familie und Freunde für sie Vorbild waren. © UKS

Schenk, Silvia
26. Aug 2025