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Vortrag in der Stengelkirche Wellesweiler

100 Jahre Stadt Neunkirchen – der Weg zur Stadtwerdung

In der Wellesweiler Stengelkirche findet ein Vortrag vom Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur und die Aleksandra-Stiftung zur Förderung Westricher Geschichtsforschung mit dem Thema „100 Jahre Stadt Neunkirchen – der Weg zur Stadtwerdung“ statt, der detailliert diesen Weg nachzeichnet.

Am 23. Dezember 1921 überbrachte der Präsident der Regierungskommission, Victor Rault, auf einer festlichen Feier in der Aula des Neunkircher Realgymnasiums vor geladenen Gästen die Nachricht der Vereinigung der Gemeinden Wellesweiler, Niederneunkirchen und Kohlhof mit derjenigen von Neunkirchen und die Verleihung der Stadtrechte an diese neue Großgemeinde. Gleichzeitig konnte Rault das Ausscheiden der bisher amtsangehörigen Gemeinden Spiesen und Elversberg und deren Vereinigung zu einer eigenen Bürgermeisterei verkünden. Mit diesem Akt endete ein langer, steiniger Weg für die Bevölkerung des bis dahin nach der Landgemeindeordnung für die Rheinprovinz verwalteten Ortes. Erste Versuche, die Städteordnung zu erlangen, stammen aus dem Jahr 1864. Konkreter wurde es 12 Jahre später, als 1876 die ersten ernsthaften Bestrebungen seitens des Neunkircher Bildungsbürgertums unternommen wurden. Hüttenbesitzer Stumm und die Bergbauverwaltung schoben dem Ansinnen jedoch einen Riegel vor. Nachdem 1901 und 1904 erneut zaghafte Vorstöße lanciert wurden, kam es erst zwischen 1910 und 1912 wieder zu zielgerichteten Verhandlungen über die Verleihung der Stadtrechte an Neunkirchen. Aber auch diese Bemühungen sollten an Widerständen verschiedener Stellen scheitern. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte bis 1919 weitere Anstrengungen in der Angelegenheit. Erst nach Kriegsende unter französischer Besatzung und vor allem nach der Übernahme der Geschäfte durch die Regierungskommission zu Beginn des Jahres 1920 konnte das Unterfangen Stadtwerdung unter neuen Voraussetzungen realisiert werden, wobei nun offensiv auch die Eingemeindungen der zur Bürgermeisterei Neunkirchen gehörenden Gemeinden diskutiert wurden. Das Vertragswerk zwischen Neunkirchen und den Außengemeinden (ohne Spiesen und Elversberg) wurde schließlich am 18. Dezember 1921 vom Bürgermeister, den Beigeordneten und den Gemeindevorstehern unterzeichnet und sollte gemäß § 9 zum 1. April 1922 in Wirksamkeit treten.
 
Der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur und die Aleksandra-Stiftung zur Förderung Westricher Geschichtsforschung veranstaltet diesen Vortrag am 13.07.2022 , Beginn 19.00 Uhr, Stengel-Kirche in Wellesweiler.
Von Nichtmitgliedern wird ein Eintritt von 5 EURO erbeten.  

Schenk, Silvia
13. Jun 2022