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Die Wildbiene des Jahres 2024, die blauschwarze Holzbiene

Wir haben uns mal wieder in die Welt der Insekten gewagt und für unsere Vorstellung ein interessantes Tier ausgesucht. Unsere Wahl fiel auf die Wildbiene des Jahres 2024, die blauschwarze Holzbiene. Wir finden, dass sie ein wunderschönes Insekt ist.

Man sieht sie nur selten, die blauschwarze Holzbiene. Meist wird sie wegen ihrer Größe eher für eine Hummel gehalten, denn die Wildbiene ist etwas größer als unsere „gängigen“ Bienenarten. Wunderschön ist sie anzusehen, denn durch ihre blau schillernden Flügel und dem metallisch-schwarze glänzenden Panzer ist sie deutlich von der „normalen“ Biene zu unterscheiden. Aber es gibt noch mehr Unterschiede zu den anderen Bienen. Holzbienen leben nämlich nicht in Staaten, sondern bevorzugen es allein zu leben, man nennt sie Solitärbienen. Weibliche Holzbienen suchen sich Nistplätze an Hauswänden, Bäumen und anderen geschützten Verstecken. Nach der Paarung beginnen sie mit dem Nestbau. Die etwa 23 bis 28 mm großen Bienen verfügen über kräftige Kauwerkzeuge mit denen sie eine ca. ein Zentimeter dicke und bis zu 30 cm lange Brutröhre in das Innere des Holzes knabbert. Ganz schön viel Arbeit ist es, die 10 bis 15 Brutkammern anzulegen. Dort hinein wird dann jeweils ein Ei gemeinsam mit reichlich Blütenstaub eingeschlossen. Aus den Eiern entwickeln sich dann Larven und diese ernähren sich von dem Pollenvorrat. Als nächste Lebensphase beginnt die Verpuppung und im Sommer schlüpfen dann die Bienen, die sich durch das Holz nach draußen fressen. Holzbienen sind in unserer Region noch nicht so lange heimisch, erst in den letzten Jahren wurden sie vermehrt hier gesichtet. Da Holzbienen sich gerne in Totholz niederlassen und dies auch Heimat ist für viele andere Insektenarten, ist es immer gut einen Bestand an altem Gehölz im Garten zu belassen. So bietet man diesen für unsere Natur wichtigen Tieren ein gutes Zuhause und wenn man dann noch dafür sorgt, dass es das ganze Jahr über viele blühende Pflanzen im Garten gibt, dann ist man ein richtiger Umwelt-Held. Manche Begriffe lesen sich wirklich lustig, so auch die Tatsache, dass die Holzbiene zu den langzüngigen Bienen gehört. Die lange Zunge hat aber einen Vorteil für die Biene, denn so kommt sie besonders tief in die Blüten hinein. Sollte sie dennoch nicht bis an den Nektar kommen, nagt sie einfach ein Loch in die Blütenwand und holt sich so ihr Futter. Holzbienen mögen vor allem Schmetterlings-, Korb- und Lippenblütler, das wären zum Beispiel Schmetterlingsflieder, Margeriten, Sonnenblumen, Kamille und auch Kräuter wie Estragon, Beifuß, Wermut oder Arnika und noch viele Blüten mehr. Die Bienen haben einen großartigen Orientierungssinn und sind ausgezeichnete Flieger. So fliegen eifrig sie von Blüte zu Blüte, um reichlich Nektar zu sammeln. Vor diesen gemütlichen Brummern müsst ihr euch nicht fürchten, denn sie sind (wie eigentlich alle Bienen) sehr friedlich und verhalten sich Menschen gegenüber nicht aggressiv. Hier geht es getreu dem Motto: „Tust du mir nichts, tu ich dir nichts!“ 

Der NABU hat die blaue Holzbiene zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt. Unter https://www.nabu.de findet ihr in der Rubrik "Tiere, Pilze & Pflanzen"  und dort unter "Insekten" weitere Informationen über diese interessanten Tiere. se

Schenk, Silvia
24. Mär 2024