Europawoche im Zeichen des Amtswechsels
Internationale Beziehungen zum Wohle der Menschen
Der Saarpfalz-Kreis blickt auf eine erfolgreiche Europawoche im Mai 2025 zurück. Ziel war es, den kommunalen Austausch über Grenzen hinweg und das gemeinsame europäische Bewusstsein zu stärken. Mitten in der SaarLorLux-Region gelegen, ist der Saarpfalz-Kreis sehr attraktiv, auch für seine Partnerkreise.
Er profitiert aber maßgeblich von den internationalen Verflechtungen, zum Wohle seiner Bevölkerung und damit des Kreises selbst.
Im Rahmen der Europawoche wurde eine neue Absichtserklärung unterzeichnet, die einen kulturellen zivilgesellschaftlichen Austausch bietet. Künftig wird das Zollmuseum Habkirchen mit dem Museum der Grenzgebiete in Lubaczów an der polnisch-ukrainischen Grenze zusammenarbeiten. Ziel der Kooperation ist es, das Leben und Arbeiten in Grenzregionen sichtbar und verständlich zu machen.
Deutschland und Polen verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die bis heute Verantwortung und Mahnung zugleich ist. In diesem Zusammenhang besuchten die Delegationen aus Polen und der Ukraine die im Jahr 2024 errichtete Gedenkstätte im Kloster Gräfinthal. Seit Ende Mai erinnert zusätzlich eine neue Informationstafel an das Schicksal der Familie Ulma, der die Gedenkstätte gewidmet ist. Die dort dargelegten Informationen stehen auch für eine gelebte europäische Erinnerungskultur.
Das gute Miteinander zwischen Deutschen und Polen beweist sich schon längst im von polnischen Franziskaner Minoriten geführten Kloster Blieskastel, das im Mai sogar von einem Abgeordneten des polnischen Parlaments und weiteren Delegierten der polnischen Partnerkreise besucht wurde. Die partnerschaftlichen Kontakte mit Polen vereinfachen auch das neue Modellvorhaben zur häuslichen Alltagsbegleitung, mit dem die gemeinsame soziale Verantwortung sichtbar wird. Der Saarpfalz-Kreis hat mit dem DRK-Kreisverband St. Ingbert e. V. ein Konzept erarbeitet, das pflegende Angehörige entlasten und gleichzeitig faire Beschäftigung für Alltagsbegleiterinnen und -begleiter aus dem Ausland – insbesondere aus dem polnischen Partnerlandkreis Łańcut – ermöglichen soll. Hierzu wurde ein transparentes Arbeitgebermodell entwickelt, das soziale Sicherheit schafft und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Pflegebereich intensiviert.
Ein wichtiges Ereignis der Projektwoche war die Amtsübergabe des bisherigen Landrats Dr. Theophil Gallo an den neuen Landrat Frank John. Die Zeremonie wurde von Redebeiträgen der Partner aus Frankreich, Polen, der Ukraine und den USA begleitet, die die Bedeutung der gewachsenen Zusammenarbeit hervorhoben. Die Reden machten deutlich, wie wertvoll die europäischen Partnerschaften für den Saarpfalz-Kreis sind. Sie tragen zur Verständigung bei, bauen Vorurteile ab und sichern Solidarität. Die Partnerkreise sind gegenseitig für sich da und unterstützen sich, etwa im Krisenmanagement. So kann der Saarpfalz-Kreis in Zukunft auf die erfahrenen Unterstützer aus dem Osten zählen. Die symbolische Schlüsselübergabe markierte dabei nicht nur einen personellen Übergang, sondern betonte auch die Fortführung der internationalen Beziehungen in Bezug auf das Wohl der Menschen. Die grenzüberschreitenden Verflechtungen mit dem benachbarten Frankreich sind für die Einwohnerinnen und Einwohner des Saarpfalz-Kreises längst greifbar. Künftig möchte der Saarpfalz-Kreis seine Bevölkerung an seinen Partnerschaften stärker teilhaben lassen, ganz im Sinne des Weimarer Dreiecks, etwa durch Unterstützung bei Bürgerreisen, Austauschen der Vereine und auf zivilgesellschaftlicher Ebene. Bürgernah, kommunal und auf Augenhöhe setzt der Kreis auf persönlichen Austausch mit Verantwortung, Offenheit und einem klaren Blick nach vorne. Denn ein friedliches Europa kann ohne das direkte Miteinander in der Bevölkerung nicht entstehen. Es braucht interkulturelles Verständnis und gegenseitiges Vertrauen bereits auf Bürgerebene.
Der Saarpfalz-Kreis positioniert sich als europäisch und weltoffen, aber auch bürgernah mit starken Partnern, die zueinander stehen, etwa bei innovativen sozialen Projekten. Damit trägt er dazu bei, Europa genau dort zu stärken, wo es am wirkungsvollsten wächst, nämlich auf kommunaler Ebene.
Die Europawoche wurde mit der finanziellen Unterstützung der Staatskanzlei des Saarlandes sowie des Ministeriums für Bildung und Kultur umgesetzt.
Informationen zu den Kreispartnerschaften und zur Europaarbeit des Saarpfalz-Kreises sind bei der Europabeauftragten und Leiterin der Stabsstelle Europa, Dr. Violetta Frys, unter Tel. (06841) 104-8273 oder unter den E-Mail-Adressen europa@saarpfalz-kreis.de sowie violetta.frys@saarpfalz-kreis.de erhältlich. © Saarpfalz-Kreis