„Leben ohne Gewalt“
Neuer Landesaktionsplan im Ministerrat beschlossen
Die saarländische Landesregierung bekräftigt mit dem neuen Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Saarland ihren entschlossenen Einsatz gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Der Landesaktionsplan unter dem Motto „Leben ohne Gewalt“ steht für Aufmerksamkeit, Verantwortung und konkretes Handeln.
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen gehört noch immer zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit – und sie findet mitten in unserer Gesellschaft statt. Mit dem Landesaktionsplan ‚Leben ohne Gewalt‘ setzen wir als Landesregierung ein klares Signal: Wir handeln entschlossen und wir lassen niemanden allein. Unser Ziel ist ein Saarland, in dem jede Frau und jedes Mädchen frei von Angst leben kann. Dafür stärken wir die Strukturen, die Schutz, Hilfe und Perspektiven bieten“, so Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. „Gewalt betrifft uns alle - deshalb dürfen wir nicht wegschauen. Die saarländische Landesregierung steht fest an der Seite derjenigen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind. Erlebt eine Frau Gewalt im eigenen Zuhause, verwandelt sich der Ort der Geborgenheit in einen Ort der Angst. Deshalb ist das Angebot der sicheren Unterbringung besonders wichtig. Beim Kampf gegen geschlechterspezifische Gewalt sind neben einem breiten Netz an Beratungs-, Hilfs- und Schutzeinrichtungen und der Strafverfolgung, aber auch Bildungs-, Fortbildungs-, und Präventionsangebote essentiell. Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeitenden in Beratungsstellen und Frauenhäusern, die mit großem Engagement Betroffene unterstützen. Sie sind oft die Ersten, die zuhören, trösten und helfen – und damit ein starkes Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen“, so Frauenminister Magnus Jung zum am Dienstag im Ministerrat beschlossenen Landesaktionsplan. Bereits vor über zwanzig Jahren wurde im Saarland der erste Aktionsplan gegen häusliche Gewalt ins Leben gerufen. Seither wurden Schutzräume geschaffen, Täter stärker in die Verantwortung genommen und präventive Maßnahmen ausgebaut. Dennoch zeigt die Realität: Wir sind noch nicht am Ziel. Allein im Jahr 2024 erstatteten 2.754 Frauen und Mädchen im Saarland Anzeige wegen häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Diese Zahlen stehen in erster Linie für individuelles Leid und verdeutlichen die Dringlichkeit weiteren Handelns. Zentrale Meilensteine wie die Istanbul-Konvention des Europarats und das im Februar 2025 in Kraft getretene Gewalthilfegesetz verpflichten uns, bestehende Versorgungslücken systematisch zu erfassen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Der Landesaktionsplan macht bestehende und geplante Schritte für mehr Gewaltschutz sichtbar, informiert die Öffentlichkeit und stellt sicher, dass Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Er beinhaltet 112 bestehende und geplante Maßnahmen.
Die Landesregierung ruft Politik, Zivilgesellschaft und Institutionen dazu auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Frauenstaatssekretärin Bettina Altesleben: „Nur durch ein ineinandergreifendes System aus Prävention, Intervention und nachhaltiger Unterstützung kann Gewalt wirksam bekämpft und Betroffenen ein Leben in Sicherheit ermöglicht werden. Unser Ziel war, ist und bleibt: Das Saarland soll ein sicherer Ort für alle sein – insbesondere für diejenigen, die besonderen Schutz benötigen.“ © Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit

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