Ausstellungseröffnung am 26. September 2025
Behruz Kuul – Zwischen innerer Welt und imaginierter Landschaft
Behruz Kuul (*1988 in Nachitschewan, Aserbaidschan) ist ein zeitgenössischer Künstler, der mit seiner einzigartigen Bildsprache die Beziehung zwischen Mensch und Natur neu interpretiert.
Seine Werke zeichnen sich durch expressive Pinselstriche, eine intensive Farbpalette und
pastose Farbaufträge aus, die imaginäre Landschaften voller Poesie und Symbolik erschaffen. Kuul studierte Malerei und Grafik an der Fakultät für Bildende Künste der Staatlichen Universität Nachitschewan. Seitdem hat er etliche Einzelausstellungen realisiert und seine Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppenausstellungen in Aserbaidschan, der Türkei und Europa gezeigt. Zentrales Thema seines künstlerischen Schaffens ist die Natur – nicht als Abbild der Realität, sondern als emotionale Projektionsfläche. In seinen meist reduzierten Kompositionen erscheint die Natur als abstrahierter Hintergrund: Der Sonnenuntergang an der Horizontlinie, vereinzelte Bäume, Strommasten oder ein einzelnes Haus werden zum Symbol menschlicher Einsamkeit, innerer Ruhe oder Entfremdung. Gegenstände wie ein Korb, ein
Stuhl oder eine Glocke treten dabei als stille Begleiter auf und verstärken die poetische Wirkung der Werke.
Märchenhafte Bildwelten – Denise Pollack interpretiert Hans Christian Andersen
Die Künstlerin Denise Pollack erschafft in ihren Werken eine faszinierende Verbindung aus modernem Surrealismus und abstrakter Kunst. Mit leuchtenden Farben, realistischen Elementen und experimentellen Techniken schafft sie visuelle Welten, die zwischen Traum und Realität oszillieren. Die Künstlerin hat einen außergewöhnlichen Grafikzyklus geschaffen, der
sich ausgewählten Märchen von Hans Christian Andersen widmet. In ihrer sensiblen und zugleich ausdrucksstarken Handschrift bringt sie bekannte wie auch weniger geläufige Erzählungen des dänischen Schriftstellers in eindrucksvollen Bildern zum Leuchten.Die Serie besteht aus Druckgrafiken, die von der Künstlerin von Hand koloriert wurden – jedes Blatt ist somit ein Unikat. Pollack gelingt es, den poetischen, oft melancholischen Ton Andersens bildnerisch einzufangen und mit ihrer eigenen Bildsprache zu verweben. Entstanden ist ein Werkzyklus, der nicht nur literarisch Interessierte, sondern auch Liebhaber*innen der zeitgenössischen Grafikkunst begeistert. Die Arbeiten erzählen nicht nur Märchen – sie erzählen auch von der Zeitlosigkeit der menschlichen Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen. Mit
ihrem feinen Gespür für Details und Stimmungen lädt Denise Pollack das Publikum dazu ein, Andersen neu zu entdecken – jenseits der bekannten Kinderbuch-Illustrationen.
Spuren – eine Ausstellung der Künstlerin Wally Bistrich
Die Ausstellung „Spuren“ widmet sich dem, was bleibt – und dem, was sich leise auflöst. Die in Homburg/Saar aufgewachsene und heute im Raum München sowie im pannonischen Hinterland lebende Künstlerin setzt sich in ihren neuesten Arbeiten mit der Vergänglichkeit auseinander: flüchtige Erinnerungen, verblassende Eindrücke, verlorene Momente. Inspiration findet sie dabei sowohl in der Natur als auch in Literatur – etwa in einem Gedicht von Jacques Prévert, das den poetischen Ausgangspunkt für eine Serie von Werken bildet.
„… et la mer efface sur le sable les pas des amants désunis“
(… und das Meer löscht im Sand die Spuren der getrennten Liebenden)
Diese Zeile steht exemplarisch für das Thema der Ausstellung: Was bleibt von einem Gefühl, einem Leben, einem Ort – wenn alles andere verschwunden ist? Mit expressiver Bildsprache, sensibler Materialwahl und einem tiefen Gespür für Farbe spürt die Künstlerin solchen Fragen nach. Dabei steht die Malerei mit Acryl im Zentrum ihres Schaffens. Sie nutzt das Medium in seiner ganzen Bandbreite – von transparenten Lasuren über pastose Schichten bis hin zu bewusst gesetzten Kontrasten aus matten und glänzenden Flächen. So entstehen Werke, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion oszillieren, zwischen sichtbarer Form und intuitivem Ausdruck.
Corinne Albrecht – Strukturen von Erde und Wasser
Natürliche Pigmente offenbaren auf der Leinwand Reliefs – Spuren von Erde, Wasser, Sedimenten. Die Verwendung von Knochenleim, einem traditionellen Bindemittel, spannt die Leinwand nicht nur physisch, sondern wird selbst zu einem zeichnenden Element. Linien und Strukturen entstehen, die an geologische Schichtungen, Flussverläufe oder tektonische Bewegungen erinnern. Was dabei entsteht, ist mehr als Malerei: Es ist eine membranartige Haut, die zwischen Raum und Zeit schwingt. Ihre Werke changieren in feinen Schichten, die sich mit dem Licht verändern und so immer wieder neue Lesarten zulassen – wie eine Landschaft, die sich im Laufe des Tages verwandelt. Die Oberflächen erinnern an die Haut der Erde, an ihre Verletzlichkeit, ihre Tiefe und ihr Gedächtnis. Corinne Albrecht arbeitet an der Schnittstelle von Natur und Abstraktion, von materieller Präsenz und poetischer Stille. Ihre Kunst lädt dazu ein, genauer hinzusehen – und die Spuren, die Natur und Zeit in der Welt (und in uns) hinterlassen, zu entdecken. Die Ausstellung wird am 26. September 2025 um 18:00 Uhr in der galerie m beck, Am Schwedenhof 4 eröffnet. Alle Kunst- und Kulturinteressierten sind herzlich eingeladen, die Werke zu erleben und sich von der Kraft der Kunst inspirieren zu
lassen.
Die Ausstellung ist bis zum 14.11.2025 geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Kunstwerke zu den Öffnungszeiten (DI–DO 11-18 Uhr, FR 11-14 Uhr) und nach Vereinbarung besichtigt werden. Die galerie m beck befindet sich im Historischen Schwedenhof, Am Schwedenhof 4 (gegenüber dem Römermuseum), 66424 Homburg-Schwarzenacker © galerie m beck