Knapp 34.000 Meter Höhe erreicht
Stratosphärenballon des Christian von Mannlich-Gymnasiums
Ein außergewöhnliches Erlebnis erwartete die Schülerinnen und Schüler des Christian-von- Mannlich-Gymnasiums.
Das Projektteam, bestehend aus 25 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 9 bis 11 und den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern des WissenSchaffer-Programms, Ulrike Bossung, Johannes Schmitt und Jan Weißler, starteten bereits morgens um 8:00 Uhr die Startvorbereitungen für das Aufsteigen des Ballons. Zuvor planten die Schüler*innen im Rahmen einiger Vorbereitungstreffen das aufwendige und von der Begabungsförderung der Schule finanzierte Projekt, das im Rahmen der Bund-Länder-Initiative LemaS (Leistung macht Schule) an der Schule stattfand und in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) durchgeführt wurde. Bereits 2023 konnte die Schule einen erfolgreiches Ballon-Projekt abschließen - in diesem Jahr konnte sich ein neues Projektteam beweisen. Ziel des Projekts ist die Kombination von Nachhaltigkeitsbildung und naturwissenschaftlicher Forschung, die für das Mannlich-Gymnasium als UNESCO-Projektschule zum Schulprofil gehört. Begleitet von zahlreichen zuschauenden Schülerinnen und Schülern hatte sich das Team für dieses Jahr vorgenommen, den Start auf den Schulhof zu verlagern, um der Schulgemeinschaft zu ermöglichen mitzufiebern. Ein besonderer Gast war außerdem Landrat Frank John, der den Schülerinnen und Schülern persönlich die Daumen drückte. Nach gut zwei Stunden der Vorbereitung war der Wetterballon mit rund 4500 Liter Ballongas gefüllt und mit einer cirka 15 Meter langen Leine an einer Sonde befestigt, in die die Schüler*innen mit einem GPS-Tracker, einer Kamera, Messgeräten und zwei Experimenten bestückt hatten. Gegen 10 Uhr waren die Wetterbedingungen ideal, sodass der Ballon gestartet werden konnte. Auf einer Höhe von 33.000 Metern– das entspricht mehr als der dreifachen Reiseflughöhe eines Passagierflugzeug - platzte der Ballon schließlich planmäßig nach einer Flugdauer von knapp zwei Stunden, in denen er knapp 70 Kilometer zurücklegte. Bei Außentemperaturen von -57 Grad C fiel der Ballon cirka 30 Minuten zu Boden, gebremst von einem kleinen Fallschirm, der den Fall der Sonde abbremsen sollte. Faszinierende Aufnahmen aus der Stratosphäre, bekam man selbst zu sehen. Nach der Landung bei Pirmasens folgte eine unerwartete letzte Wendung: Die Ballonreste samt Sonde hatten sich in rund 15 Meter Höhe in einer Lärche verfangen und war von unten nicht erreichbar. Erst durch den spontanen Einsatz des Baumkletterers Nikolas Fisch, der spontan und ehrenamtlich dem Hilferuf der Gruppe nachgekommen war, konnte das ganze Equipment unbeschädigt geborgen werden – eine Erleichterung für alle Beteiligten. "Das war einer der besten Tage meiner ganzen Schulzeit", resümmierte eine Schülerin nach der Bergung der Sonde am späten Nachmittag mitten im Nirgendwo des Pirmasenser Waldes. Wochenlange Vorbereitungen und intensives Teamwork zahlten sich aus – und machten das Projekt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Es war ein Tag, an dem Naturwissenschaft nicht nur im Klassenzimmer vermittelt wurde, sondern selbstständig erlebt wurde. Die gesammelten Daten stehen der Schulgemeinschaft zur Verfügung und könnten jetzt in der Zeit vor den Ferien auch im Unterricht noch ausgewertet werden. Die Projektgruppe präsentiert die Ergebnisse und einen Zusammenschnitt des gesammelten Filmmaterials im Rahmen des Schulfestes im Herbst. © Jan Weißler