Heizlastberechnung schützt vor Fehlentscheidungen
Falsche Dimensionierung von Wärmepumpen kann teuer werden
Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer wollen ihre alte Öl- oder Gasheizung durch eine klimafreundliche Wärmepumpe ersetzen. Für das laufende Jahr rechnet der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) mit einer Steigerung der Verkaufszahlen um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch zwischen den Angeboten der Fachbetriebe gibt es oft erhebliche Unterschiede – mit teuren Folgen, wenn die Anlage falsch dimensioniert wird.
„Bei Wärmepumpen für ein und dasselbe Gebäude reichen die Angebotsspannen nicht selten von 6 bis 12 Kilowatt Leistung“, erklärt Cathrin Becker, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Saarland. „Eine solche Bandbreite zeigt, wie wichtig eine fachgerechte Heizlastberechnung ist.“
Warum die Heizlastberechnung entscheidend ist
Die Heizlastberechnung[1] ermittelt, wie viel Wärme ein Gebäude tatsächlich benötigt. Sie bildet die Grundlage für eine korrekte Auslegung der Wärmepumpe. Wird die Leistung zu groß gewählt, führt dies zum sogenannten Takten – häufiges An- und Ausschalten, das die Lebensdauer verkürzt, die Effizienz mindert und unnötig hohe Kosten verursacht.
Wurde die Heizlast im Angebot des Heizungsfachbetriebs zunächst nur geschätzt, empfiehlt sich nach Auftragsvergabe und vor der Bestellung der Anlage eine Ermittlung des Heizbedarfs der einzelnen Räume. Auf dieser Grundlage lässt sich bestimmen, welche maximale Wassermenge durch jeden Heizkörper fließen muss. Nach dem Einbau der Wärmepumpe sorgt ein hydraulischer Abgleich dafür, dass die Wärme gleichmäßig im System verteilt wird. Das Ergebnis ist eine effiziente Beheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Zudem werden in diesem Schritt Heizkörper sichtbar, die für den Betrieb mit einer Wärmepumpe nicht geeignet sind und daher rechtzeitig ausgetauscht werden sollten.
Fördervoraussetzung und Unterstützung
Für die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) ist die Heizlastberechnung sogar eine verpflichtende Bedingung. Sie kann sowohl durch den Heizungsfachbetrieb als auch durch Energieberatungs- oder Ingenieurbüros durchgeführt werden. „Die Kosten dafür gelten als förderfähige Planungsleistung“, so Becker.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale unterstützt Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Prüfung von Angeboten, gibt eine erste Einschätzung zur benötigten Heizleistung und kann den zu erwartenden Stromverbrauch realistisch abschätzen. Zusätzlich zeigen die Expertinnen und Experten Optimierungsmöglichkeiten auf, die den Betrieb der Wärmepumpe effizient und wirtschaftlich machen.
Fazit:
Wer eine Wärmepumpe einbauen möchte, sollte auf eine Heizlastberechnung bestehen. Sie vermeidet unnötige Kosten, schützt die Lebensdauer der Anlage und ist Voraussetzung für staatliche Förderungen.
Bei individuellen Fragen können Interessierte unter 0681 50089-15 oder der kostenfreien bundesweiten Hotline 0800 809 802 400 einen Termin zur persönlichen Beratung vereinbaren.
Weitere Informationen gibt es auf den Webseiten der Verbraucherzentrale Saarland (https://www.verbraucherzentrale-saarland.de/) und der Energieberatung (https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/). © Verbraucherzentrale Saarland e. V.