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Grabmalkunst, ein Stück Kultur

Friedhöfe sind ein Spiegelbild der Gesellschaft

Grabmale sind und waren in den unterschiedlichsten Gesellschaften mit deren Kultur und der Lebenseinstellung der Menschen verbunden. Ob im Christentum, im Judentum, im Islam, im Buddhismus oder anderen Religionen ist das Grabmal Ausdruck des Gedenkens an den Verstorbenen, über den Tod hinaus.

Das Grabmal ist ein sich parallel zur Menschheit entwickelnder Spiegel der Einstellung einer Gesellschaft zu Leben und Tod. Wir wissen zum Beispiel, dass sich die frühesten entdeckten Bestattungen im heutigen Israel befinden. Sie sind rund hunderttausend Jahre alt und wurden von frühen Homo – Sapiens angelegt. Auch über die Neandertaler mutmaßten Forscher, dass sie ihre Toten mit Blumenschmuck bestattet haben. Man könnte also schlussfolgern, dass die ersten bewussten, ausgestalteten Bestattungen auch der Beginn des “Mensch-Seins“ bedeutet und das Bewusstseins über das Leben und den Tod darstellen. Dies sind archetypische Grundmuster, die alle Menschen verbinden und die uns vom Tier unterscheiden. 

Der Tod ist eines der archetypischen Themen: - unvorstellbar – unnennbar – unanschaubar 

Die Menschen versuchten in allen Epochen dieses Thema über Kunst, Religion und folglich über Kultur zum Ausdruck zu bringen, Trost zu finden, zu erklären und bewusst zu machen. 

Grabmalkunst ist eine dieser Ausdrucksformen.
Auch in der Gegenwart sind Friedhöfe ein Spiegelbild der Gesellschaft. Schauen wir uns aus dieser Perspektive unsere heutige Friedhofskultur einmal an, sollte uns das zu denken geben. Wir finden regional in den unterschiedlichen Städten und Gemeinden genauso unterschiedlichste Friedhofslandschaften.


Ein Trend ist trotzdem überall erkennbar: 

Konformität und eine Beschneidung des Gestaltungsfreiraumes für Grabstätten. Dabei ist die Gestaltung einer Grabstätte laut Grundgesetz das Recht eines jeden Menschen 


Betrachten wir welche Gestaltungsvorschriften es im Umfeld gibt, finden sich dort: 

1.             Wiesengräber mit sehr unterschiedlichen Gestaltungsvorschriften. Diese bieten dann auch genauso unterschiedliche Möglichkeiten das Gedenken an die Verstorbenen zum Ausdruck zu bringen. 

2.             Urnenbetonwände
Lassen nahezu keinen Gestaltungsfreiraum mehr zu. 

3.             Anonyme Gräber
Die Gräber sind weder mit Namen gekennzeichnet, noch gibt es eine ausgewiesene Grabstelle. Es gibt auch keine Möglichkeit, durch Stein oder Blumenschmuck den Verstorbenen zu gedenken. Leben und Sterben eines >Menschen verschwinden in der Anonymität, 

4.             Baumgräber
Man stellt sich vielleicht darunter einen Wald vor, in dem die Angehörigen in Urnen bestattet sind. In ein paar Gemeinden ist das auch so. In anderen Kommunen gibt es auf einer Wiese eine Betonstele, an der alle Namensschildchen der Verstorbenen angebracht sind, die auf dem „Gottesacker“ bestattet sind. Dies erinnert eher an ein Massengrab als an eine Gedenkstätte. 

Es stell sich die Frage, warum sich Gesellschaft selbst wichtiger Kunst- und Ausdrucksformen in Bezug auf Leben Sterben und Tod beschneiden sollte? 
Führt dies doch hier zu einem Kulturverlust! Einerseits sind auch dadurch Handwerksbetriebe wie Steinmetze, Bildhauer, Gärtner und ihre Zulieferer in ihrer Existenz bedroht. Andererseits wird von Handwerksbetrieben erwartet, dass sie junge Menschen ausbilden. Eine absurde Situation.

Kritische Stimmen führen wirtschaftliche, rationale und finanzielle Argumente an

Dem muss entgegen gehalten werden, dass Trauer, Besinnung und Gedenken weniger mit einem finanziellen Rahmen zu tun haben, als vielmehr mit der Einstellung der Betroffenen zu Leben, Sterben und Trauer. 

Es stellen sich doch in der heutigen Zeit Fragen nach: 

Werten – Kultur – Freiheit – Bewusstheit – Solidarität – Nachhaltigkeit - ökologisches Umdenken und darüber hinaus: 

Wie soll unsere Gesellschaft, in der wir und kommende Generationen leben, eigentlich sein? Was wollen wir unseren Nachkommen hinterlassen? 


Eine kalte, unwirtliche Wegwerfgesellschaft aus Rationalität, Effektivität, Kreativlosigkeit, Intoleranz, Konformität, Anonymität, Trostlosigkeit und Egozentrismus, wo Pflege von Pflegerobotern übernommen wird und in der der andere Mensch, sein Leben und unweigerlich sein Tot keine Rolle mehr spielt? Diese Frage sollte jeder für sich selbst beantworten dürfen. Jeder hat die Wahl, unabhängig von Herkunft, finanziellen Mitteln, Bildung und Religion, zwischen Verantwortungsübernahme und Verantwortungsabgabe, für sich und die Gesellschaft, in der er lebt. 

Auch ein Grabmal ist ein “DENKMAL“ drüber nach.   Michaela Groß Kunsttherapeutin Steinbildhauermeisterin 

 

Grabmale Gross beim Forsthaus Landerthal in  66539 Neunkirchen – Furpach, mit großer Ausstellung. Termine können vereinbart werden unter 06821-178877.

Schenk, Silvia
15. Sep 2022