Einblicke in die geschlechtsspezifische Biologie und Medizin
Beigeordneter Rippel begrüßte Prof. Dr. Kirchhoff im Rathaus
Einen Vortrag mit dem Titel „Von Herzinfarkten bis zur Hirnforschung: Einblicke in die geschlechtsspezifische Biologie und Medizin“ hat Prof. Dr. Frank Kirchhoff von der Universität des Saarlandes (UKS) in der vergangenen Woche im Großen Sitzungssaal des Rathauses Am Forum gehalten.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Beigeordnete Manfred Rippel die fast 50 Besucherinnen und Besucher begrüßt und sich bei dem Referenten für dessen kostenfreien Vortrag bedankt. Der Beigeordnete, der innerhalb der Stadtverwaltung Homburg für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und auch das Projekt „Homburg lebt gesund“ und den an diesem Samstag bevorstehenden Aktionstag auf dem Christian-Weber-Platz zuständig ist, ging auf die Bedeutung des Gesundheitsmanagements und der Prävention näher ein. Er bedankte sich bei allen, die sich in diesem Bereich engagieren und leitete zum noch recht neuen Forschungsgebiet über, zu dem Prof. Dr. Kirchhoff referierte.
In seinem Vortrag ging der Referent auch darauf ein, dass das Thema der geschlechtsspezifischen Medizin in Zukunft immer mehr in den Fokus rücken wird. So zeigte Prof. Dr. Kirchhoff auf, wie unterschiedlich die Leitsymptome für einen Herzinfarkt bei Männern und Frauen sind. Während sich beispielsweise bei Männern ein Herzinfarkt durch einen Schmerz im Brustbereich äußert, sind die Symptome bei Frauen dagegen diffuser und können sich in Atemnot, Schwäche, Magenverstimmung und körperlichen Erschöpfungszuständen zeigen und bis zu einem Monat vor dem Herzinfarkt auftreten. Informationen wie diese sind wichtig, um Leben zu retten. Denn mit einem EKG können eventuelle Herzrhythmusstörungen festgestellt und anschließend gegengesteuert werden.
Mit einem Live-EKG, das seinen aktuellen Herzschlag zeigte, demonstrierte der Referent dem Publikum auf anschauliche Weise, was an einem EKG ablesen werden kann. Er betonte dabei auch, wie wichtig kardiovaskuläres Training ist. Weiter wurde in dem Vortrag deutlich, wie viele physiologische und klinisch-medizinische Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen, wie z.B. bei den Durchmessern der Gefäße, der Funktionsweise des Gehirns, dem Körperfettanteil und weitere Eigenschaften mehr, die bei Erkrankungen und bereits bei der Anamnese berücksichtigt werden müssen.
Außerdem müsse jeder Mensch als Individuum gesehen werden, hob der Wissenschaftler hervor. Insgesamt machte er deutlich, dass Forschung und Medizin die geschlechtsspezifische Biologie in Zukunft immer mehr berücksichtigen müsse.
Prof. Dr. Kirchhoff ist Professor für Physiologie an der Medizinischen Fakultät des UKS und gemeinsam mit Prof. Dr. Sandra Iden Sprecher des Centrums für geschlechtsspezifische Biologie und Medizin (CGBM), das 2023 als wissenschaftliche Einrichtung am UKS gegründet wurde. © Stadt HOM