Auftakt der Bürgerworkshops
Hochwasser- und Starkregenvorsorge
Die Kreisstadt Neunkirchen veranstaltet derzeit in allen Stadtteilen Bürgerworkshops, um ein Hochwasser- und Starkregenkonzept zu erarbeiten. Zum Auftakt kamen am 21. Mai rund 80 Besucherinnen und Besucher ins Kulturhaus Wiebelskirchen. Oberbürgermeister Jörg Aumann begrüßte im Beisein von Beigeordnetem Thomas Hans und Ortsvorsteher Tobias Wolfanger die Gäste.
„Wir starten die Reihe bewusst hier in Wiebelskirchen, wo das Pfingsthochwasser im vergangenen Jahr besonders stark zugeschlagen hat. Das hat für uns auch einen hohen symbolischen Gehalt: Zwar sind manche Stadtteile mehr und andere weniger betroffen, aber dennoch schultern wir das Thema solidarisch als Gesamtstadt“, sagte Oberbürgermeister Aumann.
Die Bürgerworkshops sind ein wichtiger Baustein, um ein umfassendes Vorsorgekonzept zu erstellen. Starkregen- und Hochwasserereignisse haben in den vergangenen Jahren vielerorts – und leider auch in den Stadtteilen der Kreisstadt Neunkirchen – teilweise große Schäden verursacht.
Ziel des Konzepts ist es, besser auf Extremwetterlagen – wie Hochwasser- und Starkregenereignisse – vorbereitet zu sein. Mit dem Konzept sollen Gefahrenpotenziale im Vorfeld besser erkannt, Risiken minimiert und konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden.
Klimaexpertinnen und -experten gehen davon aus, dass durch den Klimawandel in Zukunft vermehrt mit solchen extremen Wetterereignissen zu rechnen ist. Im Gegensatz zu Flusshochwassern können Starkregenereignisse auch fernab von Gewässern zu Überschwemmungen führen. Besonders gefährlich sind sie, weil sie sehr plötzlich und lokal auftreten und kaum vorhersehbar sind. Innerhalb kürzester Zeit können Sturzfluten entstehen, die große Schäden anrichten.
„Der Input der Bürgerinnen und Bürger ist essentiell und ganz wesentlich, damit wir ein gutes und nachhaltiges Konzept erstellen können. Ziel der Bürgerworkshops ist es, durch breite Bürgerbeteiligung gezielt Vorschläge, Hinweise und Bedarfe vor Ort aufzunehmen“, sagte Oberbürgermeister Aumann.
Bürgerinnen und Bürger verfügen über lokales Wissen, wo sich kritische Bereiche befinden und wie die jeweilige Abflusssituation vor Ort ist. Somit leisten die Bürgerworkshops einen maßgeblichen Beitrag zum Projekterfolg.
Das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept ist ein Projekt, das die Kreisstadt Neunkirchen gemeinsam mit dem Ingenieurbüro eepi GmbH durchführt. Das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz fördert die Erstellung von kommunalen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten mit 90 Prozent der Kosten. Dies beinhaltet auch die Durchführung der Bürgerworkshops. Insgesamt existieren bereits in 36 Kommunen die so wichtigen Starkregengefahrenkarten.
Michael Buschlinger vom „eepi-Projektteam“ informierte über weitere Inhalte. Zudem stellte er die Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten für den Stadtteil Wiebelskirchen vor. Den weiteren Verlauf der Veranstaltung moderierte Buschlinger.
Im Anschluss brachten Bürgerinnen und Bürger ihren lokalen Input an den ausgehängten Karten ein. Vertreter der „eepi“-Gruppe nahmen dies schriftlich auf, damit der Input in das Projekt integriert werden kann.
Den Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern war der offizielle Projektstart am 22. Januar 2025 im Rahmen einer gut besuchten Auftaktveranstaltung in der Gebläsehalle vorgelagert. Auch Umweltstaatssekretär Sebastian Thul begleitete damals die Veranstaltung. Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden umfassend über die Projektziele, einzelne Projektschritte und über die Verpflichtungen zur Eigenvorsorge informiert.
Im Anschluss an den Projektstart hat die Stadtverwaltung vorgearbeitet: Bei Ortsbegehungen in den Stadtteilen wurden kritische Infrastrukturen identifiziert und erste Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Damit hat die Stadt eine Grundlage für die Bürgerworkshops geschaffen. Konkret wurden sogenannte Gefahrenkarten für Hochwasser und Starkregen erstellt, also Karten, aus denen hervorgeht, welche Bereiche besonders gefährdet sind. An den Ortsbegehungen haben auch Vertreterinnen und Vertreter der KEW AG, der jeweiligen Löschbezirke, des Zentralen Betriebshofes, des städtischen Abwasserwerkes und der Tiefbauabteilung mitgewirkt. Auch ihre Erfahrungen aus Extremwetterlagen sind miteingeflossen.
Weitere Workshop-Termine im Überblick:
Innenstadt: Montag, 26. Mai, 18 Uhr, Stummsche Reithalle
Wellesweiler: Dienstag, 27. Mai, 18 Uhr, Katholische Kirche Wellesweiler
Furpach/Kohlhof/Ludwigsthal: Dienstag, 03. Juni, 18 Uhr, Robinsondorf
Heinitz/Sinnerthal: Mittwoch, 04. Juni, 18 Uhr, ehemalige Grundschule Heinitz © Stadt NK