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„Saar66“

Zahlreiche Kommunen beteiligen sich an innovativem Landesprogramm

Das im Frühjahr gestartete Landesprogramm „Saar66“ stößt landesweit auf große Resonanz. Bereits acht Kommunen haben vollständige Förderanträge beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit eingereicht. Darüber hinaus liegen dem Ministerium mehrere konkrete Interessenbekundungen sowie Konzeptentwürfe weiterer Städte, Gemeinden und Träger der freien Wohlfahrtspflege vor. Zahlreiche Vorgespräche mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern zeigen, dass das Projekt in allen Landesteilen auf reges Interesse stößt. 

„Das große Interesse der saarländischen Städte und Gemeinden zeigt, dass wir mit 'Saar66' den richtigen Weg eingeschlagen haben. Unser Ziel ist es, Pflege und Unterstützung dort zu organisieren, wo Menschen leben – zu Hause und in ihren Quartieren und Nachbarschaften. Für die allermeisten Kommunen ist dies ein neuer, aber richtiger Schritt: weg von Einzelmaßnahmen, hin zu einer integrierten, solidarischen Pflegeinfrastruktur. Dass 'Saar66' landesweit so gut angenommen wird, freut mich sehr und bestärkt uns darin, die Landesstrategie konsequent weiterzuentwickeln“, erklärt Sozialminister Magnus Jung über das Projekt „Saar66“. Mit „Saar66“ wurde im Saarland eine einzigartige Landesstrategie entwickelt, die als Modell für eine flächendeckende kommunale Pflege- und Unterstützungsstruktur dient. Vergleichbare Projekte sind bundesweit bislang nicht bekannt. Ziel des Programms ist es, pflegerische Unterstützungsstrukturen vor Ort und im Quartier zu stärken, die Situation von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zu verbessern sowie ehrenamtliche und professionelle Hilfen zu vernetzen – und damit die dauerhafte Selbstbestimmung und die soziale Teilhabe der alternden Bevölkerung sicherzustellen. 

Die Umsetzung der einzelnen Modellvorhaben schreitet zügig voran:

• Acht Kommunen haben bereits Anträge gestellt

• Drei weitere Kommunen haben bereits einen konkreten Konzeptentwurf eingereicht

• Elf Kommunen haben einen zeitnahen Antrag angekündigt

Nach aktuellem Stand könnten bis zum Ende des Jahres bereits die Hälfte der saarländischen Kommunen einen Antrag gestellt haben. Das Ministerium prüft die eingehenden Anträge auf Förderfähigkeit und Zuwendungsrecht. Anschließend wird das erforderliche Einvernehmen mit den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie dem Bundesministerium für Gesundheit hergestellt. Da mehrere Ebenen beteiligt sind, liegen bislang noch keine Erfahrungswerte über durchschnittliche Bearbeitungszeiten vor. Um jedoch Verzögerungen zu vermeiden, können Kommunen einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragen und bereits vor Erteilung des Zuwendungsbescheids mit der Umsetzung starten. Für das Saarland stehen im Rahmen von § 123 SGB XI und des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) jährlich rund 720.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Finanziert werden die Projekte hälftig durch den Spitzenverband Bund der Pflegekassen, das Land und die Kommunen. Pro Modellvorhaben sind Zuschüsse von bis zu 45.000 Euro möglich. Mit Saar66 ist es gelungen, ein landeseinheitliches, abgestimmtes Verfahren zwischen Land, Kommunen, Kranken- und Pflegekassen zu etablieren. Unter dem Dach dieser Landesstrategie können künftig alle kommunalen Modellvorhaben gebündelt werden, die zur Stärkung der Pflegeinfrastruktur, zur Entlastung von Angehörigen und zur Förderung solidarischer Strukturen im Quartier beitragen.

Hintergrund: 

Mit der Landesstrategie „Saar66“ setzt das Saarland die bundesweiten Fördermöglichkeiten nach § 123 SGB XI um. Ziel ist es, innovative, ortsnahe Unterstützungs- und Entlastungsangebote für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu entwickeln und dauerhaft zu verankern. Das Programm wird im Einvernehmen mit den saarländischen Kranken- und Pflegekassen, dem Landkreistag sowie dem Städte- und Gemeindetag umgesetzt.

In den Städten und Orten, in denen „Saar66“ umgesetzt wird, soll eine zentrale Anlaufstelle, die als „Zukunftsbüro66“ bezeichnet wird, geschaffen werden. Hier sollen Generationsgestalterinnen- und -gestalter den aktuellen Zustand von Angeboten und Netzwerken für ältere und hochaltrige Menschen bewerten und Angebotslücken identifizieren. In enger Zusammenarbeit mit jüngeren und älteren Generationen sowie v.a. der Babyboomer sollen dann die Bedürfnisse älterer Menschen erfasst und neue Angebote geschaffen werden. © Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit

Schenk, Silvia
09. Okt 2025