Nicht immer leichte Kost
Anspruchsvolle Filme in der Stummschen Reithalle
Auch die vierte Auflage des Saarländischen Filmemacher Wochenendes, das auf Einladung des Günter Rohrbach Filmpreises, der Saarland Medien und der Günter Rohrbach Filmpreis Stiftung in der Stummschen Reithalle stattfand, war ein voller Erfolg. Es war informativ und besonders kreativ!
Es gab viele nützliche Informationen für die Nachwuchsfilmer vor Ort aus berufenem Munde. So war mit Markus Bensch, ein Insider aus der Filmbranche zu Gast, der als Location Scout bei den Studios in Berlin Babelsberg angestellt ist, um sich um außergewöhnliche Drehorte zu kümmern. Er erzählte im Gespräch mit Steffen Conrad (Saarland Medien) von seiner Arbeit. Seit mehr als 30 Jahren macht er diesen Beruf und konnte viele Details, aber auch Anekdoten berichten und vor allem dem Filmnachwuchs Tipps zu geben und erzählte, dass dieser Job nie langweilig wird. Da er wohl auch zum ersten Mal im Saarland war, besuchte er das Weltkulturerbe Völklinger Hütte und fand diese direkt als eine Top-Location für mögliche Großproduktionen. „Spontan fielen mir hier schon direkt drei Großproduktionen ein", so der Location Profi. Er, Markus Bensch, ist einer von weltweit 15 Location Managern, die als Mitglied der Acadamy of Motion Pictures Arts über die Vergabe der Oscars mitentscheiden dürfen. Aber auch in und um Neunkirchen stehen ja tolle Locations zur Verfügung, die noch entdeckt werden können. Vielleicht wurden hier auch die ersten Kontakte geknüpft. Genau das ist das Ziel in der Branche, mit solchen Treffen Kontakte zu schaffen und sich zu vernetzen. Denn dieser persönliche Austausch wurde auch wieder intensiv von den Saarländischen Filmemacherinnen und Filmemachern ausgiebig zum Vernetzen genutzt. Selbstredend kam der Film nicht zu kurz. Insgesamt sieben Beiträge der Saarländischen Filmemacherszene wurden gezeigt und es war nicht nur leichte Kost, die den Filmfreunden präsentiert wurde. Unter allen Kurzfilmen wurde ein Publikumspreis ausgelobt, denn die Zuschauer konnten für jeden Beitrag Punkte vergeben. Unterschiedliche Kurzfilme, über Einsamkeit, familiäre Probleme, Beziehungen in jedweder Form und das sehr sensible Thema Beschneidung, gleich Verstümmlung an Frauen, wurden gezeigt. Und genau an diesen Kurzfilm mit dem Namen „Grapefruit“ von Hannah-Lisa Paul ging der diesjährige Publikumspreis. Ein sehr eindringlicher Film, den die Autorin für die UNICEF produzierte. Die Filmemacherin bekam den Preis von Ruth Meyer, der Geschäftsführerin der Saarland Medien überreicht, gemeinsam mit Jürgen Fried, Vorsitzender der Günter Rohrbach Filmpreis Stiftung. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der das Potential des Filmnachwuchses wieder deutlich wurde.
Filmisch regional wird es das nächste Mal bereits Anfang November beim „Saarländischen Filmemacher Abend“, der im Rahmen des zwölften Günter Rohrbach Filmpreises stattfinden wird. Auch darüber werden wir berichten! rs