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Der Schlossverwalter Johann Friedrich Günther und seine Nachkommen.

- Eine Familiengeschichte - Teil 2

3.Nachkommen
Interessant ist auch ein Blick auf die 4 überlebenden Kinder des Johann Friedrich Günther.
Die Tochter Carolina heiratet in die alteingesessene Neunkircher Familie Anschütz ein. Ihr Ehemann, der Schreiner Johann Philipp Anschütz (*1773-+1823), entstammt einer Dynastie von Schreinern, Balgmachern und kleinen Orgelbauern. Die Anschütz-Familie hat bis heute deutliche Spuren in Neunkirchen hinterlassen. Carolina Anschütz, geb. Günther starb 1857 als letztes der Kinder von Johann Friedrich Günther in Völklingen-Luisenthal. Der jüngste Sohn Friedrich Günther war als Küfermeister tätig. Er heiratete in Limbach Sophie Hamm (*1774-+1841) aus alter Limbacher Familie und stirbt dort 1847.

Einer seiner Söhne, der 1804 in Limbach geborene Philipp Günther, wird Fassbinder, heiratet seine Cousine Sophia Dorothea Günther - eine Tochter des Onkels Ludwig Günther - und kehrt nach Neunkirchen zurück. 
Dessen Ururenkel war übrigens der bekannte Neunkircher Politiker Berthold Günther (*1930-+1985). Dieser hat als Landtagsabgeordneter, Direktor des Neunkircher Tiergartens und Kommunalpolitiker Bleibendes für seine Heimatstadt Neunkirchen geleistet. Um sein Andenken zu ehren, hat die Stadt Neunkirchen einen Platz im Stadtteil Wellesweiler nach Berthold Günther benannt.

Zurück zu den Kindern des Schlossverwalters.
Der ältere Sohn Ludwig hat es als Glasermeister in Neunkirchen zu einigem Ansehen und Wohlstand gebracht. Das Bannbuch von Neunkirchen gibt Aufschluss über seine Erwerbungen. Gemeinsam mit seinem Schwager, dem Goldschmied Wilhelm Friedrich Lucius, hat Ludwig Günther auch Arbeiten am Schloss verrichtet. Noch bei den Erben der Nassau-Saarbrücker Fürsten in Weilburg und Usingen haben er und Lucius Forderungen für erbrachte Leistungen am Schloss gestellt.
Ludwig Günther war verheiratet mit Sofia Catharina Bohler (*1776-+1841), der Tochter des Hofgärtners Johann Michael Bohler (in manchen Quellen auch Böhler). Gemeinsam mit Georg Christian Schenkelberger war Bohler ab etwa 1769 für die Gärten des Schlosses Jägersberg verantwortlich. Vermutlich haben Schlossverwalter und Hofgärtner ihre Kinder miteinander bekannt gemacht. Ludwig Günther starb 1814 in Neunkirchen. Sein Sohn Friedrich Günther- der übrigens seine Cousine Sophie aus der Familie Anschütz geheiratet hat- übernahm die Glaserei. In den Jahren 1834-1840 hat seine Firma sämtliche Glaserarbeiten beim Bau des Stumm`schen Herrenhauses in Neunkirchen übernommen.

4.Verbindungen zur Familie Lucius
Die älteste Tochter des Schlossverwalters, Dorothea Günther, heiratet 1781 den Goldschmied Wilhelm Friedrich Lucius (*1755-+1831). Dieser entstammt einer bedeutenden Patrizier- und Gelehrtenfamilie. Seine Vorfahren stammen aus Lich in der hessischen Wetterau, wo sie als Ratsherren und Pfarrer im Dienst der Fürsten von Solms nachweisbar sind. Der Großvater von Wilhelm Friedrich war der Pfarrer Johann Jacob Lucius (*1669-+1754). Mit seiner aus Ottweiler stammenden Ehefrau lebte er als Pfarrer in der nassau-saarbrückischen Enklave der Grafschaft Saarwerden im „krummen Elsass“. Als Pfarrer wirkte er dort 56 Jahre in Hirschland.
Sein Sohn- der Gold- und Silberschmied Johann Friedrich Lucius (*1720-+1771) war verheiratet mit der Pfarrerstochter Philippine Johanna Sophia Barthels (*1726-+1803). Diese lebte nach dem Tode ihres Mannes bei ihrem Sohn Wilhelm Friedrich und ihrer Schwiegertochter Dorothea Elisabetha, geb. Günther in Neunkirchen.
Wilhelm Friedrich Lucius arbeitete für den Saarbrücker Hof und schuf z.B. zwischen 1780/90 eine goldene Brosche mit Diamanten und einem Porträt des Fürsten Ludwig für dessen zweite- bürgerlich geborene Frau- Katharina Kest. 1793 ist das Ehepaar als Hausbesitzer in Saarbrücken nachgewiesen. Mit dem Ende der Fürstenzeit verschlechterte sich die Situation von Wilhelm Friedrich und Dorothea Elisabetha Lucius allerdings merklich. Sie verzogen nach Neunkirchen, wo Lucius neben seiner Goldschmiedetätigkeit auch als Gastwirt arbeitete. Nach seinem Tod 1831 verzog seine Frau zu ihrem Sohn nach Zweibrücken, wo sie hochbetagt, mit 90 Jahren, 1850 verstarb.
Ein Blick auf 2 Brüder des Wilhelm Friedrich Lucius, die lokalhistorisches Interesse hervorrufen und in ihrer Zeit bedeutendes geleistet haben, sei noch getan.
Sein älterer Bruder Johann Christian Lucius (*1749-+1830) war Pfarrer der alten Pauluskirche zu Neunkirchen. Eines Tages hielt er eine geharnischte Predigt gegen die grausame Parforce-Jagd. Dies erregte den Unmut des jagdbegeisterten Fürsten Ludwig, der den Pfarrer Lucius daraufhin in die nassau-saarbrückische Enklave im rheinhessischen Jugenheim verbannte. Dort predigte er fortan in der dortigen Stengel-Kirche, die der Ludwigskirche in Saarbrücken nachempfunden ist. Bereits wenige Monate nach der Verbannung des Pfarrers Lucius fegte das französische Revolutionsheer 1793 den Fürsten von seinem Thron, der bald darauf (1794) auf der Flucht in Aschaffenburg starb. Sein Sohn, der Erbprinz Heinrich- nunmehr der „regierende“ Fürst von Nassau-Saarbrücken- errichtet auf der Flucht vor den Franzosen eine „Exilresidenz“ im Amtshaus in Jugenheim. Er ist dort Gast des Pfarrers Lucius der stets loyal zum Herrscherhaus stand. Mit dem tragischen Tod des Erbprinzen Heinrich 1797 endet die Herrschaft des Fürstenhauses Nassau-Saarbrücken in der Saargegend. Das Amtshaus in Jugenheim, in dem Heinrich seine „Exilregierung“ führte, ist bis heute im Besitz der Nachkommen des Johann Christian Lucius. 
Sein am 11.Mai 1787 in Neunkirchen geborener Sohn, der Pfarrer und Pädagoge Georg Friedrich Lucius gründete in Jugenheim das erste private Internat in Deutschland. Die- adoptierte- Tochter des Pfarrers aus der ersten Ehe seiner Frau- Luisa Wilhelmina Waxmann- heiratet Georg Ludwig Anschütz und wird zur Schwägerin der Carolina Anschütz, geb. Günther. Der Anschütz-Enkel des Pfarrers Lucius, Karl Anschütz, wird später einer der ersten Schüler des neuen Internats.
Am Ende noch ein Blick auf einen weiteren Bruder des Wilhelm Friedrich Lucius und damit Schwager der Dorothea Lucius, geb. Günther.
Der 1753 in Saarbrücken geborene Maler und Kupferstecher Johann Ludwig Lucius, war Schüler von Samhammer und gehörte in Saarbrücken zum Kreis der Maler um Schmidt-Fornaro und Dryander. Er schuf zahlreiche Ölgemälde und Kupferstiche- zum Teil auch Familienangehörige porträtierend. Besonders bedeutend sind allerdings seine Staatsporträts des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken und seiner Gemahlin, der Fürstin Wilhelmine, geborene Prinzessin von Schwarzburg-Rudolstadt.
1780 geht der Maler Lucius nach England und seit 1783 galt er als verschollen da die Familie keine Nachricht mehr erhielt. 1793 wird er nochmal in Lissabon/Portugal erwähnt wo er ebenfalls künstlerisch tätig war. Vermutlich ist er dort verstorben.

5.Zusammenfassung
Aus dem bisher gesagten geht hervor, dass die Verbindungen der Familien Anschütz, Lucius und Günther in diesen Jahren besonders eng gewesen sein müssen.
Die Spuren des Schlossverwalters Johann Friedrich Günther und seiner Nachkommen zeigen eine nicht uninteressante Epoche im alten Neunkirchen zur Zeit des Ancien regime und verdienen es aus dem Dunkel der Geschichte gehoben zu werden.

Ende

Ein Bericht von Frank Günther

Bilder vom HVSN

Schenk, Silvia
17. Mai 2022