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Seligsprechung der polnischen Familie Ulma

Botschaft aus dem Vatikan stellt wertvolles Signal dar

Landrat Dr. Gallo hat unlängst erfahren, dass Papst Franziskus die polnische Familie Ulma aus Markowa im Landkreis Lancut (polnisches Karpatenvorland) seligsprechen wird. 

Der Vatikan hat den Märtyrertod des Ehepaares Josef und Wiktoria Ulma und ihrer sieben Kinder anerkannt. Die Familie wurde im März 1944 von deutschen Besatzern erschossen, weil sie eineinhalb Jahre lang acht Jüdinnen und Juden in ihrem Bauernhof versteckt hielten, um sie vor der Deportation zu schützen. 2016 eröffnete Polens Präsident Andrzej Duda in Markowa das Familie-Ulma-Museum zu Ehren der Polinnen und Polen, die Jüdinnen und Juden vor dem Holocaust zu retten versuchten oder retteten. Bereits 2003 wurde der kirchliche Seligsprechungsprozess im polnischen Erzbistum Przemysl angestoßen. Er soll nun am 10. September dieses Jahres im Heimatort Markowa, wo die Familie lebte und starb, abgeschlossen werden. Die Nachricht darüber, dass der Seligsprechung nichts mehr im Wege steht, ist für Landrat Dr. Gallo etwas sehr Besonderes und auch Bewegendes. Es war beim Besuch jenes Museums im Rahmen der ersten saarpfälzischen Delegationsreise nach Lancut im August 2019, als der Landrat des beklemmenden, furchtbaren Schicksals dieser einen Familie, der Familie Ulma, gewahr wurde. Dass gerade der schrecklichste Teil deutsch-polnischer Vergangenheit den Beginn der partnerschaftlichen Beziehungen mit Lancut markieren sollte, erachtete Dr. Gallo schon damals als notwendig: „Es wurde uns bildlich vor Augen geführt, warum wir das alles tun müssen, warum wir Freundschaften nach Polen aufbauen und pflegen wollen: Das Ziel muss es sein, gemeinsam zu verhindern, dass Ähnliches noch einmal vorkommt. Die furchtbare Geschichte um Millionen Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges dem Terror zum Opfer fielen, aber eben auch um diese eine Familie mit ihren sieben Kindern, muss uns Mahnung und Auftrag dafür sein, dass wir alle unserer menschlichen und unserer kommunalen Verantwortung gerecht werden. Das wiederum schließt ein, dass wir auf Basis unserer Partnerschaften dafür arbeiten werden, dass solche oder ähnliche Verbrechen nicht mehr geschehen. Wir sind es der Familie Ulma, den Eltern wie auch den Kindern, stellvertretend für alle anderen Opfer des Nationalsozialismus, schuldig“, führt der Landrat aus. 
 
Dass der Saarpfalz-Kreis seine kommunale Verantwortung sehr ernst nimmt, zeigt nicht zuletzt das auf Initiative des Landrates gegründete „Internationale Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa“, das „Homburger Bündnis“. Daraus entstehende gemeinsame Maßnahmen sollen auch die durch den aktuellen russischen Terror gezeichnete ukrainische zivile Bevölkerung unterstützen. Die Europäische Union hat die Ukraine im Juni 2022 offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten aufgenommen. Auch diesbezüglich will man durch die Kooperation mit den am „Homburger Bündnis“ beteiligten Regionen aus der Ukraine den Beitrittsstatus auf der kommunalen Ebene umsetzen.
 
Landrat Dr. Gallo begrüßt und befürwortet die mit der Botschaft des Vatikans einhergehende wichtige und erhöhende Anerkennung der Familie Ulma und somit die besondere Würdigung der Erinnerungsarbeit in der Woiwodschaft Podkarpackie, mit der das Saarland eine Partnerschaft hat, und im Partnerkreis Lancut.  Pressestelle Saarpfalz-Kreis

Schenk, Silvia
24. Mär 2023