Ein echtes Neunkircher Original
André Noltus las aus der Geschichte von Wiam
Der Straßenmusiker Wilhelm Koch, besser bekannt unter dem Namen Wiam, zählte zu Lebzeiten neben dem Sense Eduard zu den wohl bekanntesten Originalen der Stadt Neunkirchen. Diese Bekanntheit des Wiam nahm der Neunkircher Autor vor einiger Zeit zum Anlass, über das Leben von Wilhelm Koch fundiert zu recherchieren und aus dem Ergebnissen ein interessantes Buch entstehen zu lassen, aus dem er im Neunkircher KOMM las.
Neben „Sense Eduard“ kursiert ein zweiter Name im kollektiven Gedächtnis der Neunkircher/innen. Gemeint ist Wiam. Das Neunkircher Original wurde 1873 in Neunkirchen geboren, war ein Straßenmusiker und eine lustige Erscheinung, der für einige Münzen versuchte, Menschen fröhlich zu machen. Er wurde 1956 in seiner „Villa“ Waldeslust, einer Baracke am Neunkircher Zoo von einem 19-jährigen Hilfsarbeiter ermordet. Diese besondere Figur des Wiam veranlasste den bekannten Neunkircher Autor André Noltus vor einigen Jahren zu einer fundierten Recherche mit dem Ziel, das Leben und Wirken von Wilhelm Koch nachzeichnen zu können. Dabei entstand ein interessantes und spannendes Buch, welches Wiam wieder mehr in das Gedächtnis der Neunkircher Bürger bringen und in der Stadt Neunkirchen wieder mehr erfahrbar machen soll. Aus dem Buch las der Autor selbst im KOMM in Neunkirchen. Wie es für André Noltus üblich ist, versprach die Lesung, von Beginn an ein spannender, interessanter, wie humorvoller Abend zu werden. Nachdem sich der Autor in einem kurzen Prosatext selbst vorstellte und dabei schon das erste Schmunzeln bei den Besuchern hervorrief, konnte die eigentliche Lesung beginnen. In einem ersten Teil las Noltus über die Figur des Wilhelm Koch, der in Neunkirchen als Straßenmusiker lebte und in einer Behausung auf dem heutigen Mantes-la-Ville-Platz wohnte, die er selbst Villa Waldeslust nannte. Dabei ließ Noltus auch Menschenaus dem Umfeld von Wiam zu Wort kommen und zitierte Quellen aus Zeitungen, die Auskunft über Wiam gaben. Ebenfalls hin André Noltus auf mögliche Beziehungen von Wiam ein. Nach einer anschließenden kurzen Pause stand im zweiten Teil des Buchs der Tod von Wiam im Zentrum der Lesung. Hierbei fasste sich André Noltus aus Rücksicht auf seine Zuhörer eher kurz, denn der Tod von Wiam war kein natürlicher. Er wurde von einem 19-jährigen Hilfsarbeiter im Jahr 1956 in der Villa Waldeslust auf brutale Weise umgebracht. Der Autor berichtete zum Abschluss noch kurz über die Verhaftung und Verurteilung des Hilfsarbeiters. Zum Abschluss der Lesung wies André Noltus in seinem Buch darauf hin, dass man das Grab von Wiam auf dem alten Scheiber Friedhof besuchen kann. Während der kompletten Lesung gelang es dem Autor immer wieder an Stellen, wo es angebracht war, die oft ernste Geschichte von Wiam humorvoll aufzulockern, dies machte den Abend wirklich hörenswert. Im Anschluss an die einstündige Veranstaltung konnte das Buch käuflich erworben werden. Den Erlös aus dem Buchverkauf wird André Noltus an wohltätige Neunkircher Organisationen spenden. Bleibt wirklich zu hoffen, dass sich André Noltus auch in kommenden Buchprojekten mit heute eher unbekannten Neunkircher Originalen auseinandersetzt. Denn dann werden wir noch viel über unsere Stadt erfahren.
Weitere Informationen zum Neunkircher Autor André Noltus finden Sie unter
http://www.andrenoltus.de fs