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Daniel Strohm & Söhne Neunkirchen/Saar 1867 – 1997

- Chronik eines Familienbetriebes – Teil 2 von Friedrich Wilhelm Strohm

Neben den weiterhin in größerem Umfang hergestellten Sparkoch- und Hotelherden wurde die Produktion auf  Baubeschläge sowie auf  Telegraphen-, Telefon- und Blitzableiteranlagen ausgedehnt.

Am 08.10.1902 wurde Daniel Strohm zum Obermeister der neu gegründeten Zwangs-Innung der Schlosser, Schmiede, Klempner und Installateure in der Bürgermeisterei Neunkirchen gewählt. Zuvor hatte die bestehende Schlosserinnung mit der Stimmenmehrheit ihrer Mitglieder die Einführung des Beitrittszwanges für sämtliche Gewerbetreibende des Metallhandwerks beschlossen und sich gleichzeitig aufgelöst. 1905 waren in der Zwangsinnung 33 Meisterbetriebe, nämlich 12 Schlosser, 10 Schmiede, 7 Klempner, 2 Installateure sowie 1 Nagelschmied und 1 Mechaniker mit 13 Gesellen und 96 Lehrlingen zusammengeschlossen. 1912 zählte die Innung 38 Mitglieder mit 20 Gesellen und 90 Lehrlingen. Neunkirchen hatte sich inzwischen mit 36402 Einwohnern (1905) zur größten Landgemeinde Preußens und zu einem Zentrum der Schwerindustrie im südwestdeutschen Raum entwickelt. Die Belegschaft des Eisenwerkes war auf 5387 Arbeiter, Angestellte und Beamte angewachsen. Daniels Söhne, Adolf Carl, geb. am 22.08.1876 und Friedrich Wilhelm, geb. am 29.07.1880 erlernten von 1891 bis 1894 bzw. von 1894 bis 1897 im väterlichen Betrieb das Schlosserhandwerk, gingen dann nach dem Militärdienst bei der Artillerie bzw. der Marine jedoch zunächst eigene berufliche Wege. Adolf Strohm legte am 01.09.1903 die Meisterprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Saarbrücken ab und besuchte anschließend das Technikum in Strelitz, während sich sein jüngerer Bruder zusätzlich zum Mechaniker und Dreher ausbilden ließ und im Zeitraum von Mai 1898 bis August 1899 seinen 1887 nach Dennison/Ohio ausgewanderten Onkel Heinrich Carl Strohm besuchte. Dieser hatte in den Jahren 1870 bis 1872 im Betrieb seines Bruders Daniel in Neunkirchen ebenfalls eine Schlosserausbildung absolviert. Während seines Aufenthaltes in den USA arbeitete Friedrich u.a. in einer Maschinen-fabrik in Pitsburgh/Pennsylvania und erwarb dort die Qualifikation zum Drehermeister. Nachdem Daniel Strohm seinem ältesten Sohn am 01.07.1903 die Führung der Werkstätten in der Irrgartenstraße in Teilhaberschaft übertragen hatte, wurde der Betrieb in den Folgejahren räumlich und maschinell kontinuierlich erweitert. Während Adolf  den kaufmännischen Bereich mit der Buchführung übernahm, war Friedrich für die Produktion zuständig. Am 01.07.1908 wurde die Eisenwarenfabrik Daniel Strohm & Söhne im Handelsregister von Neunkirchen eingetragen, womit der entscheidende Schritt vom Bearbeitungs- zum Fabrikationsbetrieb auch offiziell vollzogen worden war.  Infolge der guten Auslastung  durch Aufträge von Hütte und Grube konnten erhebliche Investitionen getätigt werden, die 1911 u.a. zur Errichtung einer Gießerei für Grau- und Rotguss in der Irrgartenstraße führten. Neben einem Kupolofen mit einer Wochenkapazität von 1000 kg Gusseisen wurde ein Tiegelschachtofen für Messing- und Bronzeguss betrieben. Die Mechanisierung wurde 1912 durch die Anschaffung eines Sauggasgenerators vorangetrieben, der unter Anbindung an das neu installierte Neunkircher Gasnetz den steigenden Strombedarf der Firma sicherstellte. Durch die Inbetriebnahme der Gießerei wurde der Betrieb von der Zulieferung teilbearbeiteter Gussteile unabhängig und war nun in der Lage, den Herstellungsprozess vom Rohstoff  bis zum Endprodukt eigenständig durchzuführen. Folge davon war die Ausdehnung der Fabrikation auf  Eisenschränke, Förderwagenbeschläge, Kohlenrutschen, Spülversatzröhren, Gesteinsbohrer, Wetterlutten, Riemenscheiben sowie Werkzeuge und Armaturen für den Grubenbedarf. Hierbei wird die Bedeutung der Grube König als größter Auftraggeber deutlich. Am 01.01.1913 wurde den Söhnen der Betrieb in der Irrgartenstraße in eigener Verantwortung zu gleichen Teilen übertragen, während der Vater die Schlosserei in der Synagogenstraße weiterführte. Im Juli 1914 erfolgte dann eine Aufteilung der Zuständigkeit, wobei Adolf  die mechanische Werkstatt mit der Maschinenhandlung und Friedrich die Gießerei übernahm. Mit der schrittweisen Übergabe des Betriebes an die Söhne konnte Daniel Strohm seinen ehrenamtlichen Einsatz für kommunale und regionale Belange ausweiten. Neben seiner Funktion als Innungs-Obermeister und Vorsitzender des Prüfungsausschusses für das Schlosserhandwerk fand 1910 die Berufung in die Handwerkskammer Saarbrücken statt. Nach der Eröffnung der Armenküche und des Holzhofes im Kriershof wurde er zudem noch in demselben Jahr zum Verwalter dieser Einrichtung bestellt, die er bis zum Ende des Ersten Weltkrieges leitete. 1911 erfolgte seine Wahl als Vertreter der Arbeitgeber zum Beisitzer beim Gewerbegericht und im folgenden Jahr zum Mitglied der Einkommenssteuer-Voreinschätzungs-Kommission in Neunkirchen.

Anfang 1914 befand sich die Eisenwarenfabrik Strohm auf ihrem wirtschaftlichen Höhepunkt und  hatte sich mittlerweile zum größten mittelständischen Metallbetrieb im Kreis Ottweiler entwickelt.

Ende Teil 2, Fortsetzung folgt

In Kasten:
Vortrag des HVSN im September
Vor 50 Jahren Neunkirchen und die Gebiets -und Verwaltungsreform

Die erheblichen strukturellen Änderungen in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg führten in den 1960er Jahren zu einer Phase des Wandels. Traditionelle Strukturen wurden aufgebrochen und man kehrte teilweise von ihnen ab. Modernisierungstendenzen setzten ein. Dagegen wollte man seitens der Landesbehörden planerisch aktiv werden. In allen deutschen Flächenländern wurden, um diesem Zustand Rechnung zu tragen, zwischen 1965 und 1978 Neuordnungsmaßnahmen durchgeführt.

Dieses Interessante Thema behandelt der Vortrag von Christian Reuther am Mittwoch den 04.09.2024 in den Räumen der VHS Neunkirchen, Marienstr. 2, um 19.00 Uhr! Gäste sind herzlich willkommen. Nichtmitglieder zahlen 3€. Info: www.hvsn.de

 

Schenk, Silvia
22. Aug 2024

Serie: Historischer Verein Stadt Neunkirchen e.V.
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