Saarbrücker Hospizgespräch
Einsames Sterben und unentdeckte Tode in der Stadt
Das Saarbrücker Hospizgespräch lädt am 24. Juni 2024 um 19.00 Uhr in die Ärztekammer des Saarlandes ein, um über ein gesellschaftlich verborgenes Problem zu sprechen.
Die Auswertung von ca. 71.000 Sterbedokumenten aus zwei deutschen Großstädten zeigt, dass mindestens jede fünfte Person, die im eigenen Zuhause verstirbt, sozial unbegleitet ist und frühestens am Folgetag aufgefunden wird. Die Anzahl dieser unentdeckten Todesfälle hat
deutlich zugenommen, wobei die Zunahme für Todesfälle mit einer Liegezeit von mehr als acht Tagen doppelt so hoch wie für die Gesamtgruppe ist. Dies zeigt, dass immer mehr Menschen nicht nur die soziale Begleitung in der finalen Sterbephase, sondern mutmaßlich auch regelmäßige Sozialkontakte im Alltag fehlen, durch welche der Todeseintritt zeitnah bemerkt wird.
Susanne Loke stellt die Forschungsergebnisse ihrer vielschichtigen sozialwissenschaftlichen
Analyse dar und verdeutlicht die Konsequenzen für die Prävention und Intervention von
Einsamkeit, sozialer Isolation und Exklusion wie auch der Folgeerscheinungen eines einsamen Sterbens und unentdeckten Todes.
Das Saarbrücker Hospizgespräch richtet sich an Betroffene und ihre Angehörigen, an Ärzt*innen, Pflegende und andere medizinische Berufsgruppen, an Seelsorger*innen und
Sozialarbeiter*innen, an ehrenamtlich Tätige und alle Interessierten jeglichen Alters. Die
Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung unter hospizakademie-saar.de
ist gewünscht. © St. Jakobus Hospiz