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Wohnhausbrand in Wiebelskirchen

Feuerwehr rettet Menschen mit Sprungpolster und Drehleiter

Aus höchster Not konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen in der Nacht zum Dienstag, 21. Januar eine Frau und einen Mann aus einem brennenden Wohnhaus in der Wiebelskircher Kuchenbergstraße retten. Mit einem Sprungpolster und der Drehleiter gelang die Rettung der beiden durch Feuer und Rauch in dem Haus eingeschlossenen Menschen. Nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst mussten beide Verletzten zur weiteren Behandlung in nahe Krankenhäuser eingeliefert werden.

Schon die Alarmmeldung, die die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen mitten in der Nacht um 00:30 Uhr aus dem Schlaf riss verhieß nichts Gutes: „Wohnungsbrand mit Menschenrettung“. Beide Teile der Alarmmeldung konnten die Feuerwehrangehörigen nur wenige Minuten nach Alarm bei ihrem Eintreffen am Einsatzort in der Kuchenbergstraße bestätigen. Beißender Brandrauch presste aus einem schmalen Wohnhaus in den dunklen Nachthimmel. Vom Feuer im Treppenhaus vom Fluchtweg ins sichere Freie abgeschnitten machten sich im ersten und auch im zweiten Obergeschoss zwei Menschen an Fenstern der Feuerwehr bemerkbar. Die ohnehin schon brenzlige Situation verschärfte sich dramatisch, als der im zweiten Obergeschoss eingeschlossene Mann aus seinem Fenster hinaus stieg. An ein Metallgeländer geklammert hing der Mann aus dem Fenster und zwang die Feuerwehrleute einen besonders schnellen Rettungsweg einzuschlagen. Auf der Straße bliesen Feuerwehrangehörige ein Sprungpolster auf und schoben es dann unter den Mann an das Haus heran. Aus seiner Notlage heraus konnte der Mann in das Sprungpolster in Sicherheit springen.

Sprungpolster gehören zur Standardbeladung vieler Löschfahrzeuge und eignen sich zur Rettung von Menschen aus bis zu 16 Metern Höhe – dies entspricht dem vierten oder fünften Obergeschoss. Die kompakt zusammengepackten Kissen können binnen weniger Sekunden mit Druckluft aufgeblasen werden. Sie dienen der Menschenrettung aus besonders prekären Situationen, kommen aber nur vergleichsweise selten zum Einsatz.

Nicht mit dem Sprungpolster, sondern mit der in der Kuchenbergstraße in Stellung gegangenen Drehleiter konnte die Feuerwehr kurz darauf auch die im ersten Obergeschoss von Feuer und Rauch eingeschlossene Frau retten. Sowohl der Mann, als auch die Frau wurden nach der Rettungsaktion noch am Einsatzort durch den Rettungsdienst medizinisch erstversorgt, bevor sie zur weiteren Behandlung mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden.

Nach der erfolgreichen doppelten Menschenrettung konnte sich die Feuerwehr vollständig auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Schnell zeigte der Löschangriff mehrerer Atemschutztrupps im Gebäude Wirkung. Eine weitere Ausbreitung des Brandes konnte verhindert und der Brand selbst auf das Treppenhaus begrenzt werden. Wegen der von Feuer und Brandrauch verursachten Schäden ist das Haus aber nicht mehr bewohnbar. Kurzzeitig mussten von Feuerwehr und Polizei auch die links und rechts angrenzenden Wohnhäuser evakuiert werden. Noch während dem laufenden Einsatz konnten die Bewohner dieser beiden Häuser aber wieder zurückkehren.

Um kurz nach drei Uhr konnte die Feuerwehr Neunkirchen ihren Einsatz beenden und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die wiederum Ermittlungen zur Brandursache einleitete. In der Spitze befanden sich in der Kuchenbergstraße rund 70 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen, des Rettungsdienstes und der Polizei im Einsatz. Die Neunkircher Wehr war mit den Löschbezirken Wiebelskirchen und Hangard vor Ort. Aus der Innenstadt rückte zudem die Drehleiter aus und aus Wellesweiler der Einsatzleitwagen zur Führungsunterstützung. Auch Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack kam nach Wiebelskirchen, um sich über den Einsatzablauf zu informieren. © HLM Christopher Benkert

Schenk, Silvia
21. Jan 2025