Zwei Vereine – ein Orchester
Markus Biewer mit seiner Bagpipe war eine Bereicherung
Nachdem die Vorsitzende des Vereins der Musikfreunde Hangard Petra Simon die zahlreichen Besucher und einige Ehrengäste in der katholischen Kirche Heilige Familie in Hangard begrüßt hatte, erklärte sie, warum es dieses Jahr kein Weihnachtskonzert gibt und stattdessen ein „Herbstkonzert“ stattfindet. Nach der Begrüßung übergab sie das Mikrofon an Julia Schmidt-Gräsel, die die Zuhörer gekonnt in die Musikstücke einführte.
Als die 37 Musiker aus Hangard und Münchwies, die seit über einem halben Jahr gemeinsam spielen und mehrere Auftritte hatten, Platz genommen hatten, konnte man schon erkennen, was für ein Klangkörper vorne sitzt. Mit Filmmusik und Musicaltiteln, Rock-Pop und Konzertwerken hatte das Orchester unter der Leitung von Michael Christmann wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Das Konzert begann mit der „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss. Er hatte dieses Stück dem Wiener Gemeinderat 1943 gewidmet, als Dank für die Verleihung des Beethoven-Preises. Bei dem Titel „Agosto“ trat Lisa Schmidt mit ihrem Tenorhorn als Solistin auf. Das Hauptthema dieser Komposition von Angela Ciampanie entstand in einer sternenklaren Augustnacht. Jacob de Haan hat die Komposition für Tenorhorn erweitert und umgeschrieben. Das Publikum war begeistert und es gab schon nach dem zweiten Stück die ersten stehenden Ovationen. Der folgende Titel konnte gegensätzlicher nicht sein. Das Medley „Pirates of the Caribbean“ enthält die beliebtesten Titel aus den beiden ersten Teilen der Kinofilmreihe. Klaus Badelt und Hans Zimmer haben die Filme gemeinsam vertont. Das Orchester entführte das Publikum auf eine spannende Piraten-Tour. In dem spanischen Konzertwerk „En Aranjuez Con Tu Amor“ von Joaquin Rodrigo spielte Georg Bechtel mit seinem Flügelhorn das Solo. Auch nach diesem Stück gab es von dem begeisterten Publikum wieder stehende Ovationen. Es folgte „The Lion King“ mit der Musik von Elton John. Der Film mit seiner Musik hat sich als absoluter Dauerbrenner in der Gunst des Publikums erwiesen. Allen, in deren Herzen der Film und die Musik stets aktuell geblieben sind, wurde hiermit eine wunderschöne Blasorchesterbearbeitung aus den Highligths der Filmmusik geboten. Eine ganz besondere Bereicherung für das Konzert waren die Auftritte des Dudelsackspielers Markus Biewer, der in Hangard kein Unbekannter ist. Begleitet von dem Orchester zog er mit dem Titel „The Rose of Kelvingrove“ in die Kirche ein. Es folgte „Amazing Graze“, das ebenfalls zusammen mit dem Orchester gespielt wurde. Der dritte Titel von Markus Biewer war „Higland Cathedrale“, das heute aus keinem Musikmilitärfestival wegzudenken ist. Nach den drei Auftritten von Markus Biewer gab es jeweils minutenlange stehende Ovationen und das eine oder andere Tränchen wurde weggedrückt. Mit der Arie „Nessun Dorma“ aus dem dritten Akt der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini begab sich das Orchester auf die ungewohnte Spur der Oper. Diese Arie ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Operarien aller Zeiten. Danach folgte mit „James Bond 007“ ein Medley mit den bekanntesten Filmen aus den James-Bond-Filmen, die die Musikkultur über fünf Jahrzehnte geprägt und bereichert haben. Mit „Battle Hymn of the Republic“ endete der offizielle Konzertteil. Der Text der Hymne entstand während des Amerikanischen Bürgerkrieges. Sie erklingt heute noch bei national bedeutsamen Ereignissen. Nach diesem Titel zollte das Publikum dem Orchester minutenlang stehend Dank und forderte lautstark Zugabe. Als Zugabe spielte das Orchester dann den großen Hit „Music“ von John Miles. Dieser Song ist eine klangvolle Liebeserklärung an die Musik, denn die ersten beiden Zeilen heißen: „Musik war meine erster Liebe und sie wird meine letzte sein“.
Mit diesem Stück endete für alle, die auf dem Konzert waren, und auch für mich, ein buntes und brilliantes Konzert. © Frank Lemmes