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Dem Leben bedeutsamer Frauen auf der Spur

„Frauenspuren im Saarpfalz-Kreis“ – neues, historisches Projekt beim Frauenbüro mit touristischer Ausrichtung

Mit dem „LEADER-Projekt „Frauenspuren im Saarpfalz-Kreis“ schlägt das Frauenbüro des Saarpfalz-Kreises neue, spannende Wege ein. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Homburger Forum stellten die Frauenbeauftragte Birgit Rudolf, ihre Stellvertreterin Dr. Susanne Nimmesgern sowie Projektleiterin Helen Tepper, das Projekt der Öffentlichkeit vor.

Wie der Titel schon ahnen lässt, geht es darum, Frauen aus der Region aufzuspüren, die in der Gesellschaft eine bedeutende Rolle eingenommen haben, entweder in beruflicher, kultureller, sozialer, religiöser oder politischer Hinsicht. Diese Idee sei kein Eigengewächs, räumte Birgit Rudolf ein, die auf das Thema vor Jahren über Kolleginnen in der Westpfalz aufmerksam wurde und damit bei den eigenen Mitarbeiterinnen auf positive Resonanz stieß. Mit einer ersten Konzeptionierung begann Dr. Susanne Nimmesgern schließlich während der Pandemie, als Seminare und Kurse im Frauenbüro ruhen mussten. Ihr schwebte vor allem eine touristische Einbindung beispielsweise mittels Stadtführungen vor, erläuterte Dr. Susanne Nimmesgern, die selbst Stadt- und Landschaftsführerin im Saarpfalz-Kreis und in Saarbrücken ist. 

Ausschlaggebend für die sichere Umsetzung von „Frauenspuren im Saarpfalz-Kreis“ war die Förderzusage über LEADER, konkret die Übernahme der Personalkosten. „Damit waren wir in der Lage, eine eigene Stelle für das Projekt zu schaffen, für die wir unter zahlreichen Bewerbungen Helen Tepper gewinnen konnten. Seit dem 1. Mai bereichert sie als Berufseinsteigerin unser Team und wir sind alle sehr glücklich, dass wir mit historischen Frauen-Geschichten zu konkreter Aufklärung und Bildung beitragen können. Davon soll nicht nur die Bevölkerung profitieren, sondern auch Schulen, Vereine oder kulturelle Einrichtungen“, betonte die Frauenbeauftragte Birgit Rudolf. 

Torsten Czech, Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe Biosphärenreservat Bliesgau (LAG), die für LEADER-Anträge verantwortlich zeichnet, sagte, dass die Förderung einer Personalstelle zwar nicht üblich sei, dass dies aber sehr gerne übernommen werde, wenn es um die Entdeckung und Aufarbeitung von Neuem geht. Zudem sei es sinnvoll, bei dieser Form von Projekten eine direkte Ansprechpartnerin oder einen direkten Ansprechpartner vor Ort zu haben.

Was sind nun die Ziele des Projektes? „Wir wollen unsere regionale Frauengeschichte sichtbar machen“, brachte es Helen Tepper auf den Punkt und ergänzte: „Ich werde sowohl bereits erarbeitete Biographien aus dem 19. und 20. Jahrhundert aufgreifen, als auch noch unbekanntere Frauengeschichten aus weiteren Epochen recherchieren. Dabei will ich darauf achten, dass alle Städte und Gemeinden des Kreises vertreten sein werden.“ 

Landrat Frank John zeigt sich angetan von der auf zwei Jahre angelegten Initiative: „Wir haben hier die wunderbare Möglichkeit, die Lebenswege von Frauen aus unserer Heimat zu beleuchten und ihren Wert für die Gesellschaft, die Wirtschaft oder die Kultur hervorzuheben. Ich bin sehr gespannt, welche Biografien hier eine Rolle spielen werden und auch, welche Erkenntnisse wir aus dem historischen Kontext ziehen können. Unbestritten ist die Chance auf eine konkrete Identifikationsmöglichkeit für heute lebende Frauen und Mädchen. Ich wünsche Helen Tepper und dem Team des Frauenbüros bei ihren Recherchen und bei der Ausgestaltung des Vorhabens viel Freude und Erfolg.“ 

Namen sind im Rahmen der Pressekonferenz auch gefallen, beispielsweise Edith Aron. Sie war eine deutsche Schriftstellerin, die als Kind jüdischer Eltern in Homburg aufwuchs. Sie starb im Alter von 93 Jahren 2020 in London. Ihr Bekanntheitsgrad in der saarpfälzischen Bevölkerung dürfte höher sein als der beispielsweise von Katharina Loth, einer deutschen Unternehmerin in der Montanindustrie, die 1762 in St. Ingbert verstorben war.  

Eine genaue Vorstellung, wie die Ergebnisse präsentiert werden sollen, hat die Projektleiterin bereits: „Geplant sind eine Wanderausstellung, eine Broschüre und öffentliche Führungen, die in Homburg auch schon stattgefunden haben. Auch wird eine eigene Website zum Thema Informationen liefern. Darüber hinaus möchte ich mit der Saarpfalz-Touristik weitere touristische Maßnahmen ausloten.“ 

Wolfgang Henn, Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik, begrüßte die Zusammenarbeit in diesem Projekt. Es würden dadurch wertvolle synergetische Ergänzungen zum bestehenden touristischen Portfolio geschaffen, was wiederum eine Bereicherung für die Bevölkerung aber auch für Gäste von außen sei, so Wolfgang Henn. 

Helen Tepper ist dankbar, dass sich für ihre aufwendige Arbeit zügig Kooperationspartnerinnen und -partner fanden. Zu ihnen zählen die Stadtarchive in Homburg, Blieskastel und St. Ingbert, die Frauenbeauftragte der Kreisstadt Homburg, die Saarpfalz-Touristik, das Kulturmanagement des Saarpfalz-Kreises, die Siebenpfeiffer-Stiftung sowie das Museum für dörfliche Alltagskultur. Zudem strebt die Projektleiterin die Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes an, wo sie auch ihren Master abschloss. 

Genauso gerne möchte sie in Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern treten, die wiederum ihr Wissen über phänomenale Frauen mit ihr teilen möchten. Dafür ist Helen Tepper per E-Mail, helen.tepper@saarpfalz-kreis.de zu erreichen. © Saarpfalz-Kreis

Schenk, Silvia
25. Sep 2025